„Independence Day“ in Kopenhagen – Wo ist Metternich?

MetternichDie ganze Welt schaut auf den Kongress.
Der Kongress tanzt.

Diesmal nicht in Wien sondern in Kopenhagen
Diesmal geht es nicht um die neue Aufteilung Europas, sondern um die Rettung der Welt.

Fürst von Metternich wendet seinen Blick mit Grausen.

Das ist wohl das Interessante an dem Kopenhagener Kongress, dass hier zum ersten mal Weltpolitik im Gespräch aller mit allen gemacht wird. Es gibt zum ersten Mal einen gemeinsamen Gegner für alle. Der Gegner ist so wenig greifbar wie ein Alien und ebenso wenig mit Waffen, mit Gesetzen oder mit Geld zu besiegen wie ein Alien. Wahrscheinlich ist er auch ebensowenig real wie ein Alien, aber darauf kommt es nicht an. Die Art der Diplomatie hat sich durch ihn verändert. Sie hat aber ihren neuen Metternich noch nicht gefunden. Obama sollte es sein, schafft es aber nicht –  noch nicht?

Der Kongress in Kopenhagen tanzt um den Scheinriesen und alle Welt folgt dem Spektakel gespannt. Diesmal gibt es einen gemeinsamen Gegner, und es geht schließlich um die Rettung der Welt, nicht mehr und nicht weniger.

Still und unbeachtet macht eine reale Gefahr für die Welt kleine, heimliche Schritte.
Diese Gefahr ist kein Riese, nicht einmal ein Scheinriese, eher ein Giftzwerg, aber sie ist real, gefährlich und sie spaltet die Welt. Die neue Diplomatie löst sich bei ihr sofort wieder in dem Nebel auf, dem sie entstiegen ist und  die Welt zeigt sich als so klein und hässlich, wie sie immer war.

Bagdad – Elf iranische Soldaten sind nach Angaben des irakischen Vizeaußenministers auf ein Ölfeld im Irak vorgedrungen. Die Soldaten seien noch immer dort, sagte Ahmed Ali al-Chafadschi am Freitagnachmittag. … „Um 15.30 Uhr haben elf Iraner die iranisch-irakische Grenze überquert und das Ölfeld besetzt.
Welt-online

Das klingt nach Folklore oder einer Soldatenposse. Aber der Iran ist kein Staat der Possenspiele, eher einer der seine Grenzen austestet, ein Staat der weiß was er tut und meint was er sagt.

Wir sollten zwei Grundsätze der alten Römer im Hinterkopf behalten, sie sind weiser als es uns beim Possenspiel von Kopenhagen in den Sinn kommt:

„Principiis obstat“ und „Si vis pacem para bellum“