Warum wollen junge Leute Journalisten werden? Um die Welt zu verbessern.

Die Studie ergeben, dass die meisten der jungen Kollegen eher ein traditionelles Selbstverständnis haben. Das heißt zum Beispiel, dass sie es als ihre Aufgabe ansehen, Institutionen zu kontrollieren und Missstände zu kritisieren.
Quelle: Deutscher Journalisten Verband (DJV)

Es ist schon interessant, dass es nach Auffassung des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) einem traditionellen journalistischen Selbstverständnis entspricht „Institutionen“ zu kontrollieren und Missstände zu kritisieren. 
Damit stellt sich der Journalist in die Reihe der politisch Handelnden, denn er vergisst seine Hauptaufgabe. Nämlich Fakten unvoreingenommen zu ermitteln, zu berichten, mit Hintergrundwissen zu ergänzen, damit der Leser, Zuschauer, Hörer sich eine unabhängige Meinung bilden kann. 

Das Darstellen und Einordnen von Fakten ist eine berichtende, begleitende Tätigkeit eines außenstehenden neutralen Beobachters. 

Kontrollieren und Kritisieren sind aber Aufgaben einer hòheren, übergeordneten Ebene (z. B. des Parlaments), die sebst Teil des politischen Systems ist worüber der Journalist eigentlich als Außenstehender neutral berichten sollte. 
Das trifft ziemlich genau das Problem mit den gegenwärtigen Journalismus. 

Journalisten sind nicht mehr Begleiter und Beobachter des politischen Geschehens, sie sind nicht mehr nur Berichtende, sondern selbst zu Handelnden geworden. 

Auch Journalisten sind Politiker, nur nutzen sie andere Machtmittel. Das Machtmittel der Journalisten ist ncht das direkte Entscheiden, wie es Aufgabe der Regierung ist. Das Machtmittel der Journalisten ist das Setzen von Glaubenssätzen, von Paradigmen, das Schaffen von Meinungen und scheinbaren Wirklichkeiten und Wahrheiten. Journalisten sind die Herrscher über die „Political Correctness“, über das was gesagt werden darf und was nicht. 

Journalisten sind Politiker, nur ohne Legitimation und ohne Kontrolle. Demokratie findet nicht statt. 

Die veröffentlivhte Meinung ist dementsprechend auch die des „typischen Politikjournalisten“. 

Der „typische Politikjournalist“ in Deutschland ist rein statistisch betrachtet männlich (68 %), im Durchschnitt 46 Jahre alt, verheiratet (55,1 %) oder in einer festen Part‐ nerschaft lebend (31,1 %) und hat Kinder (61,6 %). Er hat einen Hochschulabschluss (73,9 %), arbeitet seit ca. 19 Jahren als Redakteur bei einer Tageszeitung (33,2 %) oder beim Fernsehen (23,2 %), wahrscheinlich in Berlin (27,1 %), Bayern (15,7 %) oder Nordrhein‐Westfalen (14,7 %). Dabei verdient er im Durchschnitt 2900 € Netto im Monat. Seine Aufstiegschancen im Betrieb stehen im Vergleich zu seinen Kollegen verhältnismäßig gut. Seine eigene politische Einstellung schätzt er leicht links von der Mitte ein und neigt am stärksten den Grünen zu. 

Quelle: Studie FU-Berlin im Auftrag des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes (DFJV) Seite 50. 

 Der Karriere des Journalisten hilft es natürlich, wenn er im Trend der Meinungen seiner Kollegen und Vorgesetzten schwimmt, da Meinungen im Mittelpunkt des Selbstverständnisses stehen, nicht die unabhängige Berichterstattung. 

Die Sicht des Journalisten auf die Welt ist durch Paradigmen bestimmt. 
Paradigmen sind selbst festgelegte, vermeintliche Wahrheiten, die in der Berichterstattung, die bei jeder journalistischen Arbeit als unumstößliche Wahrheiten anzunehmen sind. Diese Grundsätze werden nicht mehr genannt, nicht hinterfragt, es sind definierte Wahrheiten, die Grundlage des Denkens geworden sind.

Zu Zeit besonders aktuell:
Angst vor Zuwanderung ist unbegründet.

Eine Erderwärmung findet statt, sie beruht auf fossilen Brennstoffen, sie bedeutet den Untergang der Welt, oder doch wenigstens der Menschheit.

Dauerbrenner:
Richtig ist, was moralisch richtig ist, egal ob es den Gesetzen entspricht. Moralisch Falsches ist illegal, egal ob es den Gesetzen entspricht.

Die Wahrheit ist das, wovon doch alle wissen, dass es so ist.