Es war verwirrend, ich war auf der unteren Denkmalschutzbehörde. Sie ist zuständig für mein Haus.
Ich bin hingegangen, weil ich Fensterläden und ein Terrssengitter am Haus anbringen will, so wie es früher war. Meine Erwartung war, dass die Behörde Bemühungen des Eigentümers sein „Denkmal“ in einen guten Zustand zu bringen unterstützt.
Nein, nicht Geld habe ich erwartet, sondern Kooperation. Ein offenes, kooperatives Gespräch über die notwendige Genehmigung, Zusammenarbeit. Gemeinsame Interessen, ein gemeinsames Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen.
Bekommen habe ich das Gefühl ein Schädling zu sein, wenn ich das ‚Denkmal, das ja mein Elternhaus ist, in dem ich lebe, missbrauche, weil ich darin lebe. Ich habe meine Bedürfnisse, mein Leben, dem Denkmalschutz zu unterwerfen.
Aus dem Rathaus bin ich mit dem Gefühl gekommen, dass ich mit meinem Anliegen eher den Betrieb der Behörde störe. Nach dem Gespräch waren mir Risiken und Schwierigkeiten klar, es erscheint mir jetzt als wolle ich bösartig gegen die Interessen der Gemeinschaft vorgehen und müsse dringend durch eine strenge Behörde gemaßregelt werden.
Die Behörde steht nach meinem Eindruck auf dem Standpunkt, entweder ich lasse die Hütte verfallen, oder sie wird so wie sie in den 20er Jahren gebaut wurde, detailgenau. Beides ist ein richtiger Weg, der erste ist für die Behörde natürlich einfacher.
Nun, ich habe mich entschlossen das Geld zu sparen und die Dinge zu lassen, wie sie sind. Ich muss nicht gut 20Tsd Euro ausgeben, um mich darüber zu ärgern, weil ich keine vernünftige Investitionssicherheit habe.
Was will ich damit sagen: Mein Gefühl sagt mir, dass eine verbindliche Absprache im Vorfeld mit der Behörde nicht möglich ist. Das Amt steht eher auf dem Standpunkt: Reichen sie mal eine Dokumentation über die geplanten Veränderungen ein, lassen sie ein Denkmalsutzgutachten erstellen, dann sagen wir was wir davon halten. Wenn alles fertig ist, wie es geplant ist, dann entscheiden wir, ob es richtig ist, dann wählen wir zwischen Genehmigung und Bußgeldbescheid.
So wird der Denkmalschutz zum natürlichen Feind des Denkmals.