Osterweiterung ja! Aber bis Wladiwostok. 

Der „Ukraine-Konflikt“ geht in die falsche Richtung, er beruht auf altem Denken -auf beiden Seiten.
„Der Westen“, so wie wir ihn aus den Zeiten des Kalten Kriegs kannten existiert nicht mehr, er ist zerfallen, was vermutlich auch daran liegt, dass man glaubte der äußere Feind sei verschwunden, der äußere Druck schien mit dem Untergang des Sovjetimperiums ebenfalls untergegangen.
Dabei verkennt man aber, dass es nie zuerst um eine militärische Konfrontation ging, sondern immer um eine kulturelle. Um das alte antagonistische Pärchen von Sozialismus und Freiheit.

Diesen Antagonismus, dieses sich gegenseitig ausschließende Pärchen von Sozialismus und Freiheit, gibt es nicht mehr. Der Sozialismus im Sovjetreuch ist mit ihm untergegangen, im Westen ging gleichzeitig viel Freiheit verloren.
Wichtige Ursachen sind die Monopolisierung des Internets und die Abkehr vom kritischen Denken in westlichen Staaten.

Auf der anderen Seite des einstigen „Eisernen Vorhangs“ gilt: Russland ist nicht die Sovjetunion.
Russland ist sicher eher ein diktatorisches, als ein demokratisches System, aber es ist kein sozialistischer Staat mehr. Der Gegensatz ist nicht mehr „Freiheit oder Sozialismus“, der Unterschied zwischen den ehemaligen Blöcken ist der Unterschied der Herrschaftsform.

Damit tritt aber das wieder in den Vordergrund, was über Jahrhunderte eine völlige Selbstverständlichkeit war: Russland ist, ebenso wie die USA und Kanada oder Australien, Bestandteil des europäischen Kulturkreises.

So wie die Auseinandersetzung zwischen „Dem Westen“und der Sovjetunion wesentlich eine kulturelle war, so ist sie das heute mit Russland nicht mehr. Daher sind die gegenseitigen Drohgebärden völlig verfehlt, weil sie von den eigentlichen Problemen ablenken.

Es ging früher im Kern um Freiheit oder Ideologie, und darum geht es auch heute wieder, nur ist nicht Russland der Ideologe und „Der Westen“ ist es auch nicht.
Die ideologischen Großmächte von heute sind China und der Islam.
Diese sind aber nicht gegen die USA oder Europa oder Russland gerichtet, sondern gegen die Lebensart, die den europäischen Kulturkreis ausmacht.

Es geht wieder um Freiheit gegen die Ideologien der Unfreiheit, da ist Russland eher Verbündeter gegen China und den Islam als Gegner.
Es ist politisch notwendig daraus die Konsequenzen zu ziehen und die „westliche“ Russlandpolitik ebenso völlig zu überdenken, wie die russische Westpolitik.

Die alten Gegner müssen erkennen,
dass sie nur als Verbündete überleben können

Also: Osterweiterung ja! Aber bis Wladiwostok.
Russland ist Teil unseres Kulturkreises.