Apple hat ein Problem: One more thing.

Apples Aktienkurs hat nach der Vorstellung des iPhone 5S deutlich nachgegeben. Die Investoren sind enttäuscht. Apple hat nicht geliefert.

Was hätte apple liefern sollen?
Den Beweis, dass sie auch ohne Steve Jobs innovativ sind und weitere Revolutionen in der Brache hervorbringen können.

Eigentlich verstehe ich das Unternehmen auch nicht. Die nächste Innovation hatte Jobs entweder nicht, oder sie verstecken sie. Von der Vision, von der Idee bis zum Produkt, das dauert länger als vom Oktober 2011 bis heute.

Es wird Zeit für „one more Thing
Ok, eigentlich waren das immer eher Gimmiks, Kleinigkeiten, aber sie zeigten, dass Innovation die treibende Kraft des Unternehmens ist.

Ich stelle mir das nächste „one more thing“ etwa so vor:


Tim Cook hat 30 Minuten lang diverse Verbesserungen, Weiterentwicklungen verkündet, das Publikum ist angemessen interessiert, aber nicht begeistert.

Dann sagt er die magischen Worte, „there is one more thing“.
Die Leinwand hinter ihm bleibt schwarz, das Publikum ist still, voller Erwartung, denn diesmal darf als „one more thing“ keine neue Maus kommen, die Welt erwartet den „Elefanten“.

Stille, nichts passiert. Langsam wird die Leinwand heller, es kommt ein alter Filmausschnitt



Stille, was soll das? Spracheingabe? Verbesserter Siri Service? Schweigen im Saal, Erwartung.

Tim Cook:
„That’s it – Computer, was erwarten die Leute?“

Computer:
„Was sie gesehen haben, aber sie haben es noch nicht verstanden.“

Tim Cook, dem Publikum zugewandt:
„Ja, wir haben es getan, wir haben den Desktop-Computer abgeschafft.“
Er greift in seine Tasche, setzt sich eine andere Brille auf und fährt fort:
„Apple und Google haben ein gemeinsames Projekt. Wir nennen es

‚The Enterprise Projekt‘.

Der PC ist tot, der neue Mac ist in der Cloud.
Er redet mit uns, wir reden mit ihm.
Meiner heißt ‚ Geraldine‘.“

Cook bittet Larry Page und Eric Schmidt auf die Bühne. Alle reden mit ‚Geraldine‘, stellen Fragen. Sachfragen, die aus der Google Recherche von Geraldine beantwortet werden. Sie stellen aber auch Fragen nach Terminen und Notizen, sie lassen sich Teile des geführten Gesprächs wiederholen. Es entspinnt sich ein fast menschlicher Dialog.
Jetzt bittet Larry Page ‚Geraldine‘ ein Musikstück zu spielen, Eric Schmidt lässt sich ein Stück aus einem Buch vorlesen. Kein Problem.

Das Publikum zweifelt. Ist das echt?
Sind das vorgefertigte Fragen und Antworten?

Jetzt wirft Cook 3 Tennisbälle ins Publikum, jeder der einen der Bälle fängt darf auf die Bühne und mit Geraldine sprechen. Es klappt, auch jetzt antwortet Geraldine fast wie ein Mensch.

Zum Schluss fragt ‚Geraldine‘, ob sie ein Transscript auf den Drucker in Tim Cooks Büro schicken soll. Er verneint und bittet ‚Geraldine‘ alles zu löschen.

Der Saal hat sich erhoben, der Saal tobt. Tim Cook bittet mit einer Geste um Ruhe. Ein Bild von Steve Jobs erscheint auf der Leinwand.
„Mit Enterprise haben seinen Traum verwirklicht. Eigentlich war ‚Enterprise‘ für 2016 geplant, aber wir haben alles daran gesetzt den Traum schneller zu verwirklichen.“

‚Enterprise‘ erfordert eine WLAN- oder GTE-Verbindung und kostet 49,99$ im Monat, es ist ab sofort verfügbar. Die Datenbrille ist ab sofort für 499$ im apple-Store verfügbar. Weltweit.

Apple hat wieder Geschichte geschrieben. Mit etwas, von dem wir gestern noch wussten, dass wir es nicht brauchen.