Die Situation der deutschen Energieversorgung wird gerade in die Realität überführt.
Langsam fällt es sogar unserer Regierung auf, dass es keine gute Idee ist wenn wir nur Sonnen- und Windstrom wollen, wenn wir auf Kohle, Gas und Kernenergie verzichten, dafür von Gas- und anderen Energielieferungen, woher auch immer, abhängig sind.
Dabei ist es egal ob es russisches Erdgas ist, oder Frackinggas aus den USA oder der anderen Staaten, oder Kohle- und Atomstrom unserer Nachbarn.
Erdgas, egal woher es kommt, egal wie es anderswo gefördert wurde, wollen wir als „Brückenenergie“ verwenden bis wir es schaffen den heutigen Strombedarf, den Heizenergiebedarf, der Kraftstoffbedarf des Verkehrs und den großen Brocken der Prozesswärme der Industrie durch Wind- und Sonnenstrom oder Wasserstoff zu ersetzen.
Wir werden dazu, schon ohne Wasserstoffproduktion, ein Vielfaches des bisherigen Stroms benötigen. Natürlich ohne Kohle, Gas und Kernenergie. Wollen wir dann noch grünen Wasserstoff produzieren, dann steigt der Bedarf nochmal erheblich, weil der Wirkungsgrad bei der Wasserstofferzeugung leider schlecht ist. Andererseits würden wir zwingend gigantische Mengen Wasserstoff* benötigen, um durch die dunkle und kalte Jahreszeit zu kommen.
Mit anderen Worten das wird nicht funktionieren, dieser Weg ist nicht gangbar. Wir werden den deutschen Energiebedarf auch sehr langfristig nicht mit Wind und Sonnenenergie aus „eigenem Anbau“ decken können, das ist eine Illusion.
Welche Änderungen im Denken brauchen wir, um die lebenswichtige Energieversorgung zu garantieren ?
- Zuerst müssen wir uns von den irrealen Zielen der CO2 Doktrin verabschieden, mindestens auf mittlere Sicht
- Zweitens müssen wir uns von der Fracking-Panik verabschieden
- Drittens müssen wir uns von der Verteufelung der Kernenergie verabschieden
Was für Optionen haben wir dann?
- Zuerst müssen wir die vorhandenen Kohle und Gaskraftwerke in Betrieb halten, sogar neue bauen, auch wenn es teuer wird.
- Zweitens müssen wir um mittelfristig Sicherheit und Unabhängigkeit zu sichern, wieder Fracking in Deutschland zulassen, das gäbe uns für die nächsten Jahrzehnte eine Autarkie in der Gasversorgung. (Sagt das UBA.)
- Drittens müssten wir die so gewonnene Zeit nutzen, um den Bau neuer, moderner Atomkraftwerke zu ermöglichen, und nach Deutschland das dafür nötige Wissen und die Fachleute zurückzuholen, und neue auszubilden.
Wenn Deutschland es schaffen würde diesen Paradigmenwechsel zu vollziehen, dann wäre es auch sinnvoll möglich Sonnen- und Windenergie dort zu nutzen wo es technisch sinnvoll, ökologisch vertretbar und auch politisch, also von den Menschen der Region, akzeptiert wird.
Der Zwang riesige Windindustrieanlagen in Naturschutzgebiete und in die Nähe von Ansiedlungen zu bauen hätte sich erledigt.
* Wasserstoff ist ein technisch sehr anspruchsvoller Energieträger.
Wasserstoff ist nicht nur hoch explosiv, er lässt sich auch nur mit erheblichem Aufwand speichern und transportieren.
Herkömmliche Tanks und Rohrsysteme sind dafür ungeeignet.
Flüssiger Wasserstoff, nur der ist sinnvoll, steht unter hohen Druck (700Bar) und hat zusätzlich noch das Problem, dass er durch die meisten Stoffe hindurch diffundiert, also z.B. aus Stahltanks und Rohren einfach durch die Wand langsam verschwindet.