Eine stinkende Parallelwelt

Stefan Niggemeier beklagt in seinem Blog einen Skandal in der deutschen Hochkultur:

„Die vielfach preisgekrönte Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat am vergangenen Sonntag in Dresden eine ungeheuerliche Rede gehalten, in der sie die künstliche Befruchtung verurteilte und sich voller »Abscheu« über Kinder äußerte, die auf solch »abartigen Wegen« entstanden sind: Sie seien »Halbwesen«, »zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas«.

Für mich stellte sich die Frage: „Sibylle Lewit… – wer oder was? Nie gehört. Muss ich die kennen?

Muss ich nicht, denn sie ist selbst eines dieser Retortenwesen, der sich nur noch selbst befriedigenden Kulturszene, die längst in einer gesellschaftlichen Parallelwelt existiert.
Sie gehört zu dem Teil unserer Gesellschaft der es versteht sich von uns allen alimentieren zu lassen, weil sie uns Glauben macht, Träger unserer kulturellen Identität zu sein.

Sie ist Teil einer sich selbst genügenden Parallelwelt aus Literaturpreisen, Opernhäusern und Staatstheatern, denen es genügt sich selbst zu gefallen, sich selbst für wichtig und unentbehrlich zu halten.
Vielleicht hielten sich Fürsten früher solche Einrichtungen weil sie allein bestimmten was gut und schön und repräsentativ ist, vielleicht aber auch einfach weil es keine Fernsehapparate gab.

Heute sind die Reste dieser Epoche eher blökende Golemmer, als dass sie die Identität und Kultur des Landes bestimmen oder tragen würden.

Eine selbsternannte, vermeintliche Elite, die solchen Unsinn verbreitet ist genauso entbehrlich wie die dumpfen Köpfe über den Stinkefüßen in den braunen Springerstiefeln.

Die Kultur des Landes, die Menschlichkeit der Gesellschaft würde sich eher zeigen, wenn wir das für diese Scheinwelt investierte Geld in die Pflege der Kranken, die Betreuung der Alten und zuerst in die Ausbildung der Kinder investieren würden.