In der Türkei gibt es einen Bauern, der hat seinen Kühen im Stall VR-Brillen aufgesetzt, damit sie sich auf der grünen Weide wähnen.
Er sagt sie gäben dadurch mehr Milch.
Haben wir nicht längst eine ähnliche Situation?
Nicht bei den Kühen, aber bei den Menschen.
Haben wir nicht nur die Schatten in der Platonschen Höhle durch Flachbildschirme ersetzt und das reale Erleben durch TV und Netflix?
Orientieren wir uns noch an wahren erlebten Meinungen, oder orientieren wir uns nicht in Wahrheit nur noch an den Schatten, die man uns auf den Flachbildschirmen und den iPads zeigt und als Realität vorgaukelt?
Haben wir überhaupt noch eine Welt in der wir die realen Erfahrungen machen könnten, die uns wahre erlebte Meinungen, wahre Meinungen und falsche Meinungen unterscheiden lässt? Wie real ist unsere Wahrnehmung der Welt überhaupt noch?
In früheren Zeiten nahmen die Menschen nur die Welt unmittelbar um sich herum wahr, die Wahrnehmung war real und unmittelbar.
Heute meinen wir die ganze Welt zu sehen, doch in Wirklichkeit sehen wir nur ihre Schatten auf unseren iPads und Flachbildschirmen.
Vielleicht sollten wir dazu übergehen, dass wir, ganz im Sinn der Stoiker, Erkenntnisse zuerst durch wahre erlebte Meinungen gewinnen. Dann können wir daran alle anderen Meinungen prüfen.