In den USA hatte sich ein Geflecht aus Wirtschaft, Presse und Politik gebildet, dass sich letztlich lähmend über das Land legte. Es begannen sich Adelsfamilien herauszubilden. Aktuell die Familien Busch und. Clinton.
Der erste Versuch das System zu reformieren war Präsident Obama, dessen Wahlkanpf auf zwei Grundaussagen setzte: „Yes we can“ – „Change“. Er war Aussenseiter, nicht tief im Establishment verstrickt und schwarz. Beides schien die Option zu bieten den Wechsel weg vom Etablierten, hin zu etwas Neuem zu schaffen. „Yes we can“ und „Change“ waren Obamas Versprechen.
Am Ende seiner zwei Amtszeiten steht das Land nicht nur ohne Change da, sondern ist noch tiefer in einer Washingtoner Oligarchie aus Politik, Medien und Industrie verfangen als vorher. Deshalb muss man sagen: Obama ist gescheitert, er hat sich in den Fallen des Washingtoner Politbetriebs verfangen und wurde so selbst ein Teil davon.
Trump ist die logische Antwort darauf. Trump ist nicht mehr der Versuch einer Reform, Trump ist Ausdruck des Wählerwillens die ganze als verkommen empfundene politische Kaste zu entmachten und zu zerschlagen. Es wurde nicht Trump gewählt, sondern eine Revolution. Trump ist das Werkzeug, ein Kind dieser Revolution. Sein Schicksal wird mittelfristig auch ein solches sein: Die Revolution frisst ihre Kinder.
Revolutionen sind Ereignisse, aber keine Institutionen auf Dauer, auch wenn der selige Fidel es anders sah.
Trump wird Amerika und sicher auch die Welt verändern. Aber es wird nicht Trump sein, sondern die Revolution die er darstellt. Über Kurz oder Lang wird er ersetzt werden, spätestens in vier Jahren. Ersetzt durch Leute aus seinem politischen Umfeld, z. B. den Außenminister.
Was von Trump bleiben wird ist der Ruck der das Land verändete, der alte Strukturen zerschlug und Luft schaffte wieder frei zu atmen. Trump verkörpert in den USA den Ruck, der in Europa fehlt. Es gibt hier auch keinen Trump der unsere Politik aus ihrem Kokon holt und die politische und mediale Welt wieder auf die Füße stellt. Der Ruck, der einen ideologiefreien Blick auf die Welt und die Interessen des eigenen Landes ausrichtet.
Interessenpolitik ist kalkulierbar, über Interessen kann man verhandeln, über Moral nicht. Interessenpolitik ist hundertmal seriöser als moralisch ausgerichtete Politik. Mit Moral gesteuerter Politik wird der Staat zur Beute der Moralisten und Ideologen, die um der guten Sache Willen die Uneinsichtigen mit moralischem, gestalterischem und finanziellem Druck zum guten, moralisch richtigen Handeln führen.
Alle die angetreten sind, den Menschen eine bessere Welt, eine bessere Moral zu bringen endeten als Diktatoren. (Mehr dazu).
Obama war der gescheiterte Versuch die Zerstörung der Gesellschaft durch Ideologien und Wunschwirklichkeiten zu verhindern. Er war der Versuch den Zerfall der Gesellschaft durch mehr Toleranz, mehr Kompromisse und Reformen zu stoppen. Trump ist der Versuch diesen Zerfall des gesellschaftlichen Konsenz durch das Zerschlagen der zähen Strukturen, das Auflösen oligarchischer Verhältnisse aufzuhalten. Trump ist mehr ein verzweifelter Befreiungsschlag als Politik.
Das Problem der Europäer ist, dass sie niemanden haben, der das leisten könnte. Die Parteien des rechten Flügels versuchen sich als diese revolutionäre Alternatve zu verkaufen, sie sind es aber nicht. Letztlich wollen sie nur die Geflechte übernehmen, sie aber nicht zerschlagen, sie wollen die Strukturen des Staates und Euopas zerstören. Das ist nicht unser Interesse. Trump will nicht die Strukturen des Staates zerschlagen, er will sie nur den politischen Clans entreissen und dem Volk zurück geben.
Glaubt bei uns irgend jemand Frau Merkel oder Herr Schulz würden den Kokon verlassen und das Land interesseorientiert führen, es den Moralisten und Ideologen wieder entreissen? Ich nicht.