Bargeldlose Kontrolle -Die kleinen Fallen sind das Problem.

Heute sind es 5.000€ die genügen, um persönlichen Freiraum zu haben. 
Wann sind es Tausend? Wann Hundert? Wann ist das Bargeld weg?

Wozu Bargeld, wenn ich doch viel bequemer unbar zahle. Ich habe nuchts zu verbergen, ich  will kein Geld waschen, mir fehlt es am nötigen Schwarzgeld. Warum also nicht Terrorismus, Kriminalität allgemein und Steuerhinterziehung so wirksam bekämpfen?

Ich lasse meine Zweifel an der Wirksamkeit des Kampfes gegen schlechte Menschen durch ein Bargeldverbot mal außen vor.

Will ich der Gläserne Mensch sein?
Die klingt wieder nach dem linken Alarmismus, der Angst vor dem allmächtigen Staat. Das mag sein, oder auch nicht, aber es ist nur ein Teilaspekt, vielleicht der unwichtigere Teilaspekt. 

Die Grundfrage ist: Vor wem will ich meine Daten schützen?
Vor wem will ich nicht gläsern sein?

Wenn der Computer des Finanzamtes die Daten kennt ist das anonym, unpersönlich, eher egal. 

Aber:
Durch die Abschaffu g des Bargeldes wird jede Zahlung, jeder Aufenthaltsort an dem man einen Kaffee trinkt, eine gebührenpflichtige Toilette besucht oder man in der Kantine etwas isst, oder auch nicht (!) dokumentiert. 

Jeder der diese Dokumente einsehen kann hat mein vollständiges Bewegungsprofil.
Jeder der meine Kontoauszüge einsehen kann weis wann ich wo war, oder eben nicht war.
Jeder der meine Kontoauszüge einsehen kann weis wann ich etwas wo gekauft oder bezahlt habe. 
Jeder der meine Kontoauszüge einsehen kann weis von jedem Bier, jedem Busfahrschein mit Zeit- und Ortsangabe. 

Wenn das Finanzamt das weis, auf richterliche Anordnung die Polizei, dann kann ich das verdrängen. Das ist anonym, weit weg. Die kennen Daten, aber nicht denMenschen. 
Wenn es der Bankmitarbeiter, der mir gegenübersteht weis, dann finde ich das schon unangenehm.
Wenn es meine Frau, mein Mann, meine Kinder, vielleicht meine Schwiegermutter weis, wenn jeder es mit einem zufälligen Blick auf die Kontoauszüge sehen kann findet das mancher Zeitgenosse vielleicht unerfreulich. Denn dann kommen die Daten und das Interessse am scheinbar Unwichtigen zusammen. 

„Schatz, für wen hast du letzte Woche Freitag in der Mittagspause Blumen gekauft?“
„Die Kollegin Suerbier hatte Geburtstag, da haben die Kollegen einen Strauss gekauft. Ich hab ihn besorgt.“
„Und warum hast du ihn alleine bezahlt? Warum hab ihr nicht gesammelt? Da sind keine Zahlungseingänge. Warum warst du nucht im Blumenladen neben dem Büro? Hat der zu gemacht?
Warum gehst du eigentlich Freitags nie mehr in die Kantine, sondern machst eine Stunde früher Schluss und fähst mit dem Bus in die Stadt? Du hast dort nie was bezahlt, kommst aber immer recht spät heim.“

Na ja, ich will ja nichts unterstellen, aber „nobody is perfect“.
Der Bedarf an „Schwarzgeldkonten“ könnte zunehmen. 😇