Es ist schon erstaunlich. Das muss man den Grünen lassen. Erst 16.000 gefühlte Tote in Fukuschima, dann „Die größte Steuererhöhung aller Zeiten“, damit 90% der Wähler weniger Steuern zahlen. Die bösen Kapitalisten in den Banken, vor allem den staatlichen Banken.
Die verdrehte Wirklichkeit der Politiker lässt mich am System zweifeln.
Bisher war es ja eigentlich Claudia Roth, die es schaffte sich völlig von der Realität zu lösen, um dann aus dem Blickwinkel der gefühlten Wirklichkeit dem Volk die Welt zu erklären. Da wurden aus den Opfern des Erdbebens und des Tsunamis in Japan mal eben 16.000 Todesopfer des Atomunfalls in Fukuschima. (welt.de). Es macht nichts, dass es dort kein Strahlenopfer gab, gefühlt und in der Wahrnehmung von Frau Roth war es anders. Im Grunde wäre die Wahrnehmung von Frau Roth belanglos, wenn sie in der deutschen Politik keine Rolle spielte und uns nicht repräsentieren würde.
Da ist Herr Trittin schon ein intellektuell anderes Kaliber. Er schafft es, dass seine Gegner die hohe Kunst der Selbsttäuschung soweit bringen, dass sie die Tatsachen solange wenden, bis er recht hat. Trittin irrt nicht, er lässt irren. Wahlziel der Grünen sind Steuererhöhungen, manche sagen die größte Steuererhöhung aller Zeiten. (Focus.de). Wie eine Monstranz trägt er diese Forderung vor sich her. Aber wie kann man damit Wähler gewinnen? Ganz einfach: Man verlangt massive Steuererhöhungen, um Gutes zu tun, und erklärt gleichzeitig, dass 90% der Bürger davon nicht betroffen sind, sogar weniger zahlen müssten. Er kündigt Steuererhöhungen an, verspricht aber eine Entlastung für den Einzelnen. Das ist ein cooler, kluger Trick. Viel klüger als die SPD es vor der Großen Koalition tat. Da versprach die CDU 2% Mehrwertsteuererhöhung, die SPD lehnte die Erhöhung vehement ab, nach der Wahl schloss man einen Kompromiss, es wurden 3% Erhöhung.
Der größte Vorwurf richtet sich „natürlich“ gegen die bösen Banken. Millionen für die Banken, vom Steuerzahler, damit die Reichen mehr bekommen. Das es eigentlich um das Geld der kleinen Leute auf Giro und Sparkonten ging, das passt nicht, das wird verdrängt.
Welche deutschen Banken haben denn Hunderte Millionen an Steuergeldern verbrannt?
Die „Deutsche Bank“?
Die „Commerzbank“?
Nein, die haben Kredite bekommen, über Marktpreis verzinst und zurückbezahlt. Der Wert der Commerzbank-Aktie ist seit 2008 von über Hundert auf unter einen Euro gefallen. Heute steht er unter einem Euro, ohne Reversesplit aus 10 mach 1. Da wurden die Eigentümer mehrfach zur Kasse gebeten, um staatliche Kredite abzuzahlen.
Der Kurs der „Deutschen Bank“ hat sich halbiert.
Wo also sind die Milliarden versickert? Waren da nicht „HSH Nordbank“, „Hypo-Alpe-Adria“, „Hypo Real Estade“ und „West LB“? Komisch, die großen Verluste machten Banken, die kaum einer kannte. Was waren das für Banken?
Die echten Pleitebanken, die uns Milliarden kosteten, das waren fast ausnahmslos staatliche Banken. Banken ohne Geschäftsmodell. Banken, die politischen Zielen dienten. Banken die in der Traumrealität von Politikern agierten.
Mir machen Politiker Angst, die sich nicht um die Realität scheren, die in einer Traumwelt leben und uns aus dieser regieren wollen.
Mir machen Politiker Angst, die unsere Welt durch ihre ideologische Brille sehen und verbiegen.
Mir machen Politiker Angst, die Realitäts-Modelle so konstruieren, dass sie medienwirksam sind und populistisch vermarktbar, doch eigentlich offensichtlich nicht stimmen können.
Aber es sind nicht nur die da oben, es sind auch die kleinen Lichter an der Basis.
Das Einzelschicksal spielt keine Rolle, solange man einen ideologischen Erfolg vermelden kann. Das Geld kommt nicht nur von den Reichen, sondern am liebsten von den Wehrlosen, den Stummen, denen ohne grüne Lobby in der Presse.
Wir haben zu viele Politiker, die nicht Probleme lösen wollen, die nicht sagen was sie wollen, die nicht das Wohl des Volkes wollen, die einfach nur gewählt werden wollen, um uns ihre ideologischen Traumwelten aufzuzwingen.
Es gilt zu oft der Spruch: Wir kennen keine Wirklichkeit, sondern nur das Bild, das wir von ihr haben. Jakob Augstein schrieb in seiner Spiegel-Kolumne
Die Tatsachenmenschen haben abgewirtschaftet. … Nur das Radikale ist realistisch
Damit trifft er den Kern grüner Politik.