Immer wieder ist die Rede von postfaktischen Zeiten. Es sind aber nicht die Zeiten postfaktisch, sondetn unser Denken.
Fakten existieren unabhängig von unserer Wahrnehmung. Fakten, auch Wiklichkeit genannt , bestimmen unser Sein. Wir können Fakten nicht abschaffen, bestenfalls ignorieren. Doch alles Ignorieren hilft nicht, die Wirklichkeit existiert unabhängig von unserer Wahrnehmung weiter.
Unser Ignorieren von Fakten verändert nicht die Fakten, bestimmt aber ihre Wirkung auf uns. Der Skiläufer auf den eine Lawine zurollt kann auf den Schnee unter seinen Skiern betrachten und feststellen, dass der Schnee ruhig und fest ist. Er kann seinen Blick ins Tal wenden und sehen, dass 95% des Berges ruhig und friedlich vor ihm liegen. Alles ist gut.
Die Lawine wird ihn dennoch, oder sogar desalb erschlagen.
Unsere Gesellschaft verhält sich wie dieser Skiläufer.
Warum, leben wir nicht in einer Wissens- und Wissenschaftsgesellschaft?
Da liegt der Irrtum, denn genau das tun wir nicht. Wir leben in einer Gesellschaft die von Wissenschaft so weit entfernt ist wie das Mittelater, wir leben in einer scheinwissenschaftlichen Glaubensgesellschaft.
Steile These? Ja, aber wir haben in der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts den Boden der Wissenchaft verlassen.
Kern aller Wissenschaft war stets der Beweis, es war der Anspruch eine Behauptung im Experiment jederzeit und reproduzierbar belegen zu können. Diesen Standard haben wir zu Gunsten einer „wissenschaftlichen Methodik“ aufgegeben. Daraus entstanden neue „Wissenschaften“ deren Erkenntnisse sich dem Beweis aufgrund ihrer Natur entziehen.
Die ersten waren Soziologie und Politologie. Heute gibt es ein ganzes Bündel von Scheinwissenschaften die Glaubenssätze produzieren, Fakten behaupten, ohne sie je beweisen zu müssen. Korrelation, die Gleichzeitigkeit von Ereignissen, wird schnell zur Kausalität, dem Ursachenzusammenhang. Der klassische Beweus ist abgeschafft. Das Ergebnis sind Erkenntnisse, die sich jeder Nachprüfbarkeit entziehen.
Das ist dann postfaktisch und genau das, was unsere Diskussion zur Zeit bestimmt. Es sind die heute hoch gehandelten Wissenschaften die unser Leben bestimmen, und uns die Welt erklären wollen.
Es sind Glaubenslehren, die sich als Wissenschaft darstellen.
Die Klassiker sind Soziologie und Politologie, die jüngsten Kinder sind Klimawissenschaft und Genderstudies. Diese „Wissenschaften“ erklären uns eine Welt, die sie selbst geschaffen haben, die aber nur in den Köpfen der „Wissenschaftler“ existiert.
Das ist aber nicht postfaktisch, sondern einfach ignorant und weltfremd. Da Politik aber gerade von diesen „Wissenschaften“ beraten und geführt wird ist auch Politik oft weltfremd, realitätsfern und für den wissenschaftlichen Laien, den Wähler, in seiner realen Welt unverständlich. So entsteht eine Blase der Politik, die sich vom Wähler immer weiter entfernt, die den Wähler für dumm hält, die ihm die Welt und die Politik nur besser erklären muss, damit er sie begreift.
Die Politiker wissen, dass sie Recht haben, das ist in Studien wissenschaftlich bewiesen, nur das Volk ist noch nicht in der Lage es zu verstehen. Deshalb muss es belehrt, geführt und vor falschen Tatsachen und Meinungen geschützt werden.
Politik hat Verantwortung dafür, dass sich das Volk nicht irrt!