Darwin gilt uns als Erfinder der Evolutionstheotie. Der Kernsatz ist der Gedanke des „survival of the fittest“.
Dises „survival of the fittest“ wird oft als das Überleben des Stärkeren übersetzt. Das ist falsch. Es geht nicht um Stärke, sondern um das Überleben der am besten angepassten Individuen. Das englische Wort „to fit“ bedeutet passen, es hat nichts mit Stärke zu tun.
Gleichviel ob durch Zufall bei der Reproduktion der DNA, oder durch äußere Einflüsse, es entstehen immer und fortlaufend Änderungen im Erbgut aller Lebewesen.
Diese Änderungen verändern das Lebewesen, egal ob Tier oder Pflanze, mal zum Vorteil, mal zum Nachteil. Diese kleinen oder großen Abweichungen, die Vor- oder Nachteile, lassen das Lebewesen anderen bei der Anpassung über- oder unterlegen sein. Sie wirken sich als Selektionsmerkmal aus
Allein dieser Mechanismus reicht aber nicht, um das Tempo der Evolution zu erklären. Es muss ein zweiter Faktor dazu kommen. Dieser Faktor ist die Zweigeschlechtlichkeit fast allen Lebens. Die Partnerwahl sorgt dafür, dass Lebewesen mit kleinen Vorteilen bevozugt werden. Der besser angepasste, der lebensfähigere Partner wird bevorzugt. Das gibt der Evolution erst das erforderliche Tempo.
Trotzdem bleibt die Frage unklar, warum sich der Mensch so rasant von der restlichen Tierwelt abgesetzt hat. Die biologische, die genetische Selektion allein kann das nicht etklären.
Ganz besonders die unterschiedliche Entwicklung der Menschen in versciedenen Kontinenten und Kulturen kann die genetische, biologische Selektion nicht erklären. Die genetischen Unterschiede zwischen den „Rassen“ sind keine Erklärung für die zivilisatorischen Unterschiede. Man darf wohl unter diesem Aspekt mit Recht sagen, alle Menschen sind gleich.
Der Erfolg der Spezies Mensch beruht auf einer anderen Idee, einer Erfindung der Natur, die es nur beim Menschen gibt. Einer Erfindung die der Evolution ein Tempo verleiht, das andere Spezies nicht erreichen, dass den Menschen von dem biologisch genetischen Tempo abkoppelt. Eine Erfindung, die der Anpassung ein völlig neues Tempo gegeben hat.
Diese Erfindung nennen wir Kultur, Lebensweise oder auch Wertesystem. Kultur zeigt sich in der Art miteinander umzugehen, ebenso wie im Verhältnis zur Natur. Unsere Kultur ist christlich, naturwissenschaftlich geprägt.
Kultur ermöglicht es dem Menschen sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich an die ihn umgebende Welt anzupassen. Die Kultur und die damit verbundenen Lebens- und Verhaltensweisen lassen Anpassungen möglich werden, die keine biologischen Veränderungen erfordern.
Die Entwicklung kultureller Unterschiede ist nichts anderes als Evolution 2.0, es ist das Überwinden der biologischen Schranken der Evolution.
Was aber nicht überwunden ist, das sind die Verhaltensweisen der biologischen Selektion.
Es ist notwendig Kulturtechniken zu entwickeln, die den zivilisatorischen Wettbewerb erhalten, aber die „Reibungsverluste“ des „Clash of Civilizations“ verhindern.
Zum Wttbewerb gehören aber auch verschiedener Wege und das Anerkennen verschiedener Ziele. Was „Erfolg“ ist, was ein sinnvolles Ergebnis der Evolution, was überhaupt ein sinnvolles Ziel ist, egal ob biologisch oder kulturell entstanden, das ist von den Betroffenen nur schwer bis garnicht zu entscheiden. Daraus ergeben sich oft unüberwindbare Schranken, denn jeder sieht sich auf dem richtigen Weg. Das muss er auch, denn sonst funktioniert weder die biologische, noch die kulturelle Evolution.