Vera Lengsfeld, Autorin der Achse

Die „Achse des Guten“ ist ein Gemeinschaftsblog konservativer, zeitkritischer Autoren.
Eine davon ist Vera Lengsfeld.

Lange Zeit habe ich sie betrachtet, wie viele Bundesdeutsche die DDR-Opposition betrachteten. Sie war etwas exotisch, eine Opposition ohne Glanz und Charisma. 

Wie viele DDR-Oppositionelle schien sie nie richtig im bundesrepublikanischen Denken angekommen zu sein. Ihr Wahrnehmen, ihr Denken schien einer anderen Zeit und einer anderen Welt verhaftet.
Dieser Eindruck ist wahrscheinlich auch nicht ganz falsch, sie wuchs in einer anderen Welt, in einer anderen Wirklichkeit auf, als ich in Berlin (West). Natürlich hat unsere Umwelt unser Denken, unsere Wahrnehmung und seine Schubläden geprägt. 

Wenn ich ihre Artikel las, hatte ich oft den Eindruck, dass wir beim Blick auf dieselbe Sache zweierlei Dinge sehen. Auch das ist wohl richtig.
Manchmal dachte ich bei mir: Mädel, komm aus deiner DDR-Ecke, die Welt, die du siehst ist vorbei. Ist sie auch, aber inzwischen habe ich gelernt, dass dieses andere Sehen der Dinge, das Sehen aus ihrem Denken etwas wichtiges mitbringt, das wir heute dringend brauchen. 

Bedingt durch ihre Vergangenheit hat Vera Lengsfeld gelernt etwas zu sehen, das ich und fast alle Westdeutschen zwar sehen, aber nicht erkennen oder verstehen können. 

Um Zeichen zu erkennen, um ihre Bedeutung zu verstehen, muss ich diese Zeichen kennen. Erst wenn ich die Schriftzeichen kenne und die Wörter erkenne die sie bilden, erst dann kann ich die Botschaft erkennen und verstehen, die sich in der Dekoration verbirgt. 

Das gilt auch für die Zeichen und die Botschaft an der Wand. Vera Lengsfeld hat die Zeichen und ihre Bedeutung gelernt. Wenn sie diese Zeichen und deren Botschaft heute in der Bunderepublik wieder sieht, dann sollten wir sie ernst nehmen, denn die Botschaft ist in einer Sprache, die der „Bundesbürger“ nie gelernt hat. 

Die Botschaft ist in der Sprache von Unfreiheit, Zensur und Unterdrückung. Vera Lengsfeld hat diese Sprache lernen müssen, ich nicht, „wir“ nicht.

Wir sollten ihr zuhören. „freedom is not free “ – ist der Claim ihrer Website.
Freiheit ist kein Geschenk, Freiheit muss erstitten werden. „Wir“ wissen schon lange nicht mehr was die fùr uns scheinbar selbstverständliche Freiheit wert ist, wir wissen nicht mehr, dass wir sie ncht geschenkt bekommen, dass wir sie verteidigen und stets neu erstreiten müssen.

Vera Lengsfeld hat es gelernt die Zeichen an der Wand zu erkennen, wir sollten sie uns von ihr zeigen lassen.