Sturm an der See. Herrlich …

… mir macht der Sturm nichts aus. Ein Spaziergang, um Wind und See zu genießen. Ein Spaziergang auf einem Damm drei Kilometer weit raus in die stürmischen See. Man kann sich gegen den Wind lehnen und es braust der Sturm. Gut, dass ich nicht draußen sein muss, nicht auf dem Meer. Dem kleinen Seehund dem Helden der Geschichte geht es anders. Der Sturm hat ihn von seiner Mutter getrennt, erschöpft sieht er Land. Er erreicht es, aber hilft es ihm?

Es ist ein Steinwall. Es ist der Trischendamm in Friedrichskoog. Er kann nicht mehr weiter, ihm fehlt die Kraft. Es ist zu steil, zu glatt, die Wellen holen ihn bei jedem Versuch wieder zurück.

Mit letzter Kraft kämpft er sich auf einen Steinhaufen. Hier kann er sich erholen, Kräfte sammeln?

Nur für kurze Zeit, dann hat ihn die Flut eingeholt, die der Sturm in die Bucht peitscht. Er sucht Hilfe, er schaut den Damm hoch. Dort laufen Menschen durch den Wind, ein Spaziergang, Wind und Sonne genießen. Er guckt zu ihnen nach oben, sie sind heiter und genießen das Wetter.

Soll gleichzeitig hier an diesem Damm, sein Leben enden?

Nein, der „Seehundjäger“ von der Auszuchtstation Friedrichskoog kommt und holt das zitternde Bündel aus der See.

Eingewickelt in ein Netz ist er auf dem Weg in seine Zukunft. Er ist gerettet, aber andere haben heute in diesem Sturm weniger Glück. Eine nette Geschichte, in allen Details wahr und heute selbst erlebt. Trotzdem ist es eigentlich eine sinnlose Geschichte, denn während der eine gerettet wird sterben andere. Für die Seehunde an der Küste ist sein Einzelschicksal ohne Bedeutung. Aber wir sehen eben doch immer den Einzelnen, und lassen ihn nicht hängen. Das ist auch gut so. OK, ich hätte die Geschichte auch sachlicher erzählen können.