Aufregung unter Journalisten. Die „Deutsche Huffington Post“ ist online.
Stelvertretend zwei Zitate von Stefan Niggemeier:
… Die Seite sieht so aus, weil ihre Verantwortlichen wissen, dass genau diese überladene, bewegte, bunte, großbuchstabige Überforderung dafür sorgt, am meisten Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren.
…
Im Inneren lärmt es genau so weiter. Jeder Pups wird zu einer dröhnend stinkenden Riesenflatulenz aufgeblasen.
Das kann man natürlich alles machen, das ist auch nicht der Sargnagel im deutschen Journalismus. Ich glaube nur, dass der hiesigen Medienlandschaft kaum etwas weniger gefehlt hat als eine solche Windmaschine. Es spricht viel dafür, dass die deutsche »Huffington Post«, wie ihr amerikanisches Vorbild, für Menschen, die guten Journalismus und einzigartige Inhalte suchen, ein eher unwirtlicher Ort wird.
Der Mann hat wahrscheinlich Recht, nur warum regt das die Branche so auf?
Genau das was in der „Deutschen Huffington Post“ passiert ist das Geschäftsmodell, das schon lange bei Wikipedia für das Original beschrieben wird.
Ein Großteil der Beiträge wird von unbezahlten freiwilligen Autoren verfasst. Sie verweisen nahezu ausschließlich auf Berichte anderer Medien und bereiten diese für eine Leserschaft auf, die weniger an Hintergründen als an kurzen Zusammenfassungen mit meinungsstarker Bewertung interessiert ist
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Merke, ein Angebot für User die eigentlich keine Information wollen, sondern Augetegtheit. Kurz gesagt, „Bild“ mit den Mitteln des Internet, verbunden mit von den Usern erstellten Inhalten. Auch das nicht wirklich neu. Bei Google scheint es mir ein Ziel, bei Anderen das offensichtliche Prinzip:
Yahoo!clever, Gute Frage Net als zwei Beispiele.
Mir stellt sich die Frage ob da jemand Angst hat, dass dieses Prinzip funktioniert. Die meisten Autoren der Blogbeiträge, und die sollen wohl das Rückgrad bilden, werden nach dem Prinzip Aufmerksamkeit, einmal bekannt sein, wahrgenommen werden entlohnt, nicht aber mit Geld.
Wenn das funktioniert, dann hat der berufliche Journalismus ein Problem, denn eigentlich hat er nur einen anderen Anspruch aber auch die gleichen Werte, und er braucht Geld. Vielleicht ergibt das ja wieder mehr Qualität, denn Lautstärke gibt es dann ja gratis bei der HuffPo Schland. Die HuffPo ist digitalisierte Beliebigkeit. Quasi ein Nachrichten-Facebook.