Es liegt wohl im Deutschen Wesen

Die Zeit, als es hieß:
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen
ist vorbei. Deutschland hat nicht das Recht wieder Gute und Böse in dieser Welt zu trennen, und für die Vernichtung des Bösen zu sorgen. 
Dachte ich.

Da habe ich aber wohl, anders als die Moralpolitiker und Künstler im Auftrag der Menschenrechte, etwas Grundlegendes nicht verstanden.

Die Zeit des Nationalsozialismus war für das deutsche Volk lediglich die notwendige Katharsis, aus der ein Teil des Volks geläutert hervorging. Dieser moralisch gesäuberte Teil der Deutschen hat jetzt das Recht, geradezu die Pflicht, dem Rest der Welt zu erklären was Gut und Böse ist. 

Ich zucke immer zusammen, wenn ich höre, dass wir irgendwo für irgendetwas sorgen müssen. 

Politik die einer Moral folgt erklärt jede andere Politik als unmoralisch. Andere Politik ist dann für Moralpolitiker nicht anders, nicht falsch, nicht unzweckmäßig – sie ist amoralisch, minderwertig, abstoßend und wird natürlich von ebensolchen amoralischen, minderwertigen und abstoßenden Menschen betrieben. 

Für solche Elemente, für so etwas („so etwas“ klingt besser weil Menschen dann zu Sachen werden) darf dann kein Platz sein in unserer Gesellschaft. Um das zu schaffen müssen wir dann wieder durch die Katharsis, um uns zu läutern und solche Elemente …. . 

Politik sollte interessenorientiert sein, nicht moralisch. Über Interessen kann man Verhandeln, über Moral nicht. Moral gilt immer absolut, das macht es so gefährlich. Wer mit Werten argumentiert, der will Regeln aus dem Weg gehen, unser ganzes System beruht aber darauf, dass wir den Regeln, den Gesetzen folgen. 
Schon Voltaire bemerkte: „Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl.”

Fast hätte ich es vergessen:

NatürlIch sind es diesmal nicht die Juden, die den Weltfrieden gefährden. Antisemitismus hat keinen Platz in unserem Land!

Diesmal ist es Israel. 

„High Five“, Claudia Roth und der Charme der Bösen.

Ein Video geht durch die Medienlandschaft. Die Grunen-Vorsitzende begrüßt Irans Botschafter am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz „kumpelhaft“.
Stimmt, es ist so. Man sieht die Sympathie, die Körpersprache ist nicht umdeutbar. Natürlich wird trotzdem sofort versucht das Offensichtliche solange zu verbiegen, bis das Gegenteil dabei herauskommt. Ihr Verhalten war emotional, aber politisch unkorrekt, muss also umgedeutet werden. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Warum nicht einfach die Wahrheit sagen?
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