Es liegt wohl im Deutschen Wesen

Die Zeit, als es hieß:
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen
ist vorbei. Deutschland hat nicht das Recht wieder Gute und Böse in dieser Welt zu trennen, und für die Vernichtung des Bösen zu sorgen. 
Dachte ich.

Da habe ich aber wohl, anders als die Moralpolitiker und Künstler im Auftrag der Menschenrechte, etwas Grundlegendes nicht verstanden.

Die Zeit des Nationalsozialismus war für das deutsche Volk lediglich die notwendige Katharsis, aus der ein Teil des Volks geläutert hervorging. Dieser moralisch gesäuberte Teil der Deutschen hat jetzt das Recht, geradezu die Pflicht, dem Rest der Welt zu erklären was Gut und Böse ist. 

Ich zucke immer zusammen, wenn ich höre, dass wir irgendwo für irgendetwas sorgen müssen. 

Politik die einer Moral folgt erklärt jede andere Politik als unmoralisch. Andere Politik ist dann für Moralpolitiker nicht anders, nicht falsch, nicht unzweckmäßig – sie ist amoralisch, minderwertig, abstoßend und wird natürlich von ebensolchen amoralischen, minderwertigen und abstoßenden Menschen betrieben. 

Für solche Elemente, für so etwas („so etwas“ klingt besser weil Menschen dann zu Sachen werden) darf dann kein Platz sein in unserer Gesellschaft. Um das zu schaffen müssen wir dann wieder durch die Katharsis, um uns zu läutern und solche Elemente …. . 

Politik sollte interessenorientiert sein, nicht moralisch. Über Interessen kann man Verhandeln, über Moral nicht. Moral gilt immer absolut, das macht es so gefährlich. Wer mit Werten argumentiert, der will Regeln aus dem Weg gehen, unser ganzes System beruht aber darauf, dass wir den Regeln, den Gesetzen folgen. 
Schon Voltaire bemerkte: „Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl.”

Fast hätte ich es vergessen:

NatürlIch sind es diesmal nicht die Juden, die den Weltfrieden gefährden. Antisemitismus hat keinen Platz in unserem Land!

Diesmal ist es Israel. 

Das Sturmgewehr im Wasserglas

Wie steht es bei Wikipedia im Artikel über das amerikanische M16, das Standardgewehr der US-Armee

Als Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg, dem Koreakrieg sowie aus einem entsprechenden Forschungsprogramm (SALVO) kam man zu der Auffassung, dass eine hohe Feuergeschwindigkeit und großer Munitionsvorrat für den Soldaten wichtiger seien als Präzision und Reichweite

  • Vorab, ich war nie Soldat (Berliner, geb.1951) und hatte nie eine Waffe in der Hand. Nicht aus Überzeugung, sondern einfach weil es sich nie ergeben hat. 

    Als sachfremdem Außenstehenden fällt mir aber trotzdem etwas bei der ganzen Debatte um das Standardgewehr der Bundeswehr auf nachdem ich versucht habe die Diskussion um das G36 zu verstehen. 

    Die Beschaffungsentscheidung fiel wohl 1993. Zu dieser Zeit dachte niemand an einen Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afganistan. Erst zu Guttenberg nannte den Krieg einen Krieg, das muss 2009/2010 gewesen sein. 

    Der Entscheidung für das G36 war sicher eine Jahre dauernde Planung für dessen Einsatzbedingungen vorausgegangen, es muss damals ein “Pflichtenheft”, eine Leistungsbeschreibung gegeben haben, der muss die Waffe entsprochen haben.
    Die Entscheidung damals war wahrscheinlich vom Denken der 80er Jahre und dem Konflikt mit dem Warschauer Pakt geprägt. 

    Mir kommt es vor, als sei das Gewehr nicht für den jetzigen Einsatzzweck beschafft worden. Für mich klingt es nach einer Waffe für den einzelnen Soldaten, der einzelne Gegner damit bekämpfen kann, als Ergänzung, letzten Teil einer Kette hinter Luftwaffe, Artellerie und Maschinengewehr. Der reale Einsatz scheint dem aber nicht zu entsprechen.

    Mir scheint es wurde ein Gewehr bestellt mit dem der normale Soldat Einzelziele, einzelne Gegner bekämft. Ich vermute, dass der normale Soldat auf 200 oder 300 Meter Probleme hat ein Ziel genau zu erkennen, geschweige es zu treffen. Egal wie präzise die Waffe ist. 


    Schon das wohl standardmäßige 30 Schuss-Magazin klingt nicht wirklich nach einem beabsichtigten Dauerfeuer, eher nach “hoffentlich trifft einer” von 3 Schüssen auseinem kurzen Feuerstoß. Schließlich muss die Munition ja vom Soldaten „am Mann“ mitgeschleppt werden. 

    Wenn ich also in etwa richtig liege, dann ist vielleicht nicht das Gewehr schlecht, sondern es wird Mangels passender Ausrüstung für Zwecke eingesetzt, für die es nicht gebaut wurde. Es wird das Fehlen von Eigenschaften beklagt, die es nie hatte und auch nie haben sollte. 

    Dann aber hat die militärische Führung versagt, denn welche Waffe in welchem Einsatz die richtige ist, das sollten bitte keine Politiker entscheiden.
    Ich muss unweigerlich an den Starfighter denken. Damals gab es auch eine riesige Aufregung. Letztlich war es aber wohl so, dass ein Jagdflugzeug kein Bomber ist, nur weil es politisch gewollt ist. 

    Ich würde mich freuen, wenn die Fachleute und Praktiker, die es sicher gibt, in der Berichterstattung deutlicher zu Wort kämen. Die Generalität schweigt ja bisher, zumindest habe ich noch keinen Bericht gelesen in dem ein militärisch Verantwortlicher oder gar Afganistan-Vetranen befragt worden wäre.

Merken die noch was?

04:23 Uhr

In Paris sind weit über eine Million Menschen auf der Straße, und die politische Spitze der Welt, egal ob muslimisch, jüdisch, christlich, atheistisch oder Merkel ist scheinbar die Spitze der Bewegung.

Doch noch am selben Tag zeigt sich: Fake. Nichts als Inszenierung.
Das Bild, das um die Welt geht ist gestellt. Das Bild und das Video sind nicht nur manipuliert, es ist insgesamt eine Theateraufführung. Die Szene ist gestellt und passend in Berichte eingefügt. Und diese Fälschung zeigen fast alle.

Es mag verständliche Gründe geben, warum das so gemacht werden musste. Weil das Bild doch die Wirklichkeit zeigt, wie die Wirklichkeit hätte sein sollen? Es nur zu gefährlich gewesen wäre, wäre sie so gewesen?

Das Foto/Video zeigt nur eines, Eine Scheinwelt. Eine Scheinwelt, die alle die darauf sind dem Volk gemeinsam vorspiegeln. Und es sind alle auf dem Bild, bis auf Obama, wirklich alle.
Es ist zwar nicht real, aber doch wahr, weil die Botschaft des Bildes richtig ist?
Warum kann ich nicht anders, als an Ozeanien, Eurasien und Ostasien zu denken wenn ich die Kette der Staatenlenker sehe.

Das eigentlich Erschreckende dabei: Es erschrickt niemanden, es wundert niemanden, es erregt niemanden. Es erwartet eigentlich schon niemand mehr etwas anderes. Ergänzung: Zwischenzeitlich gibt es eine Diskussion. Exemplarisch hier.

Wen also wundert es, wenn in Dresden bei Pegida 25.000 Menschen zusammenkommen, aber die Veranstaltung der Staatsspitze und der gefälligen, politisch korrekten Verbände vor dem Brandenburger Tor in Berlin es gerade mal schafft „rund“ 10.000 Zuhörer zu versammeln. Von dort gibt es dann aber die passende Jubelberichterstattung und vermutlich geht mal wieder eine Botschaft des Friedens in die selbst geschaffene Welt.

Man könnte es als Absurdes Theater abtun, wenn nicht alle Beteiligten, von der Kanzlerin bis zum Berliner Regionalreporter Ulli Zelle, es als wesentliche Aussage der Deutschen Gesellschaft darstellen würden.

Ob Pegida das Volk ist darf stark bezweifelt werden, aber die versammelten Würdenträger und ihr Volk sind und repräsentieren mindestens genauso wenig das Volk.

Es hatte auch durchaus Charme, dass sich in vielen Sendungen nahtlos an die Berichterstattung aus Berlin ein Selbstlob anschloss, weil „Lügenpresse“ zum Unwort des vergangenen Jahres gekürt wurde.

Das Volk erlebt den Staat anders als „die da oben“.
Es erlebt ihn in der Willkür der Arbeitsagentur in Brunsbüttel, in der Willkür der Sozialbehörde in Berlin-Neukölln oder im völlig realitätsbefreiten Handeln einer anderen Behörde.
Klar, wir leben in einem Rechtsstaat, schon nach gut einem Jahr gibt es eine erstinstanzliche Entscheidung des Sozialgerichts. Bis dahin? Gute Frage.

Die erlebte Kluft zwischen der gezeigten und der erlebten Welt wird immer größer und Pegida ist ein Symptom dafür.

Der erlebte Abstand der Verwaltung vom verwaltetem Volk, der Abstand von der erlebten zur gezeigten Realität ist es was Politik(er)verdrossenheit, was die Wut von Wahlverweigerern und „Lügenpresse“-Rufern vereint.

Ohnmacht macht wütend, Wut macht blind.



Von Trojanischen Pferden und Rattenfängern

Das Trojanische Pferd

Das Trojanische Pferd war in der griechischen Mythologie ein hölzernes Pferd, in dessen Bauch Soldaten versteckt waren. Die Soldaten öffneten nachts die Stadttore Trojas von innen und ließen das Heer der Griechen ein. Mit dieser Kriegslist gewannen die antiken Griechen den Trojanischen Krieg.
Metaphorisch versteht man unter einem „trojanischen Pferd“ ein harmlos aussehendes Objekt, das ein Angreifer zur Tarnung verwendet, um in einen sicheren, geschützten Bereich eingelassen zu werden

Warum wurde Bodo Ramelow Ministerpräsident?
Weil er alle Voraussetzungen erfüllt, die ein Politiker der Linken erfüllen muss.
Er kommt aus dem Westen, hat keine belastende DDR-Vergangenheit.
Dennoch hat er den Stallgeruch der Stasi.
Besonders peinlich, er hat ihn erst nach der Wende angenommen.

Bodo Ramelow ist ein Trojanisches Pferd.
Er scheint unbelastet, doch ist seine Geschichte eine aus dem Kreis von Stasi-Offizieren.

Unbestreitbar ist, dass Ramelow Teil einer Firmenstruktur war, in der Stasi- Mitarbeiter fast überall das Sagen haben: als Gesellschafter, Geschäftsführer und Prokuristen.

Quelle

Die Rattenfänger

Hannelore Kraft: „Pegida-Demos sind Bühnen für Rattenfänger“
„Die Drahtzieher dieser Demos sind Rechtsextreme, die von Islam- und Ausländerfeindlichkeit getrieben werden. Wer dort hingeht, muss sich im Klaren sein, welchen Rattenfängern er eine Bühne bietet.

Quelle

Ich habe das Gefühl, dass manche die Sage um den Rattenfänger nicht mehr richtig erinnern.
Nicht mehr erinnern wer ihn rief, warum sie ihn riefen, warum er tat was er tat. Ich wäre etwas vorsichtiger mit dem Rückgriff auf diese Sage.

Hier zur Erinnerung:
Der Sage nach ließ sich im Jahre 1284 zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte ein Obergewand aus vielfarbigem, buntem Tuch an und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien. Hameln litt zu dieser Zeit unter einer großen Rattenplage, der die Stadt selbst nicht Herr wurde, weshalb sie das Angebot des Fremden begrüßte.
Die Bürger sagten ihm seinen Lohn zu, und der Rattenfänger zog seine Pfeife heraus und pfiff eine Melodie. Da kamen die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurückgeblieben, ging er aus der Stadt hinaus in die Weser; der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte ins Wasser und ertrank. Als aber die Bürger sich von ihrer Plage befreit sahen, reuten sie ihr Versprechen und sie verweigerten dem Mann den Lohn, so dass er zornig und erbittert wegging.
Am 26. Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt eines Jägers, mit schrecklichem Angesicht, einem roten, wunderlichen Hut und ließ, während alle Welt in der Kirche versammelt war, seine Flöte abermals in den Gassen ertönen. Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahre an, in großer Anzahl gelaufen. Diese führte er, immer spielend, zum Ostertore hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand.
Quelle

Mit einer Israel-Fahne zur PEGIDA

Aus Egoteaist

Ursprünglich wollte ich die Zeit stoppen, die es dauert, bis die ersten aggressiven bzw. antisemitischen Äußerungen seitens der Demonstranten kommen würden – doch das war nicht nötig. Wir waren keine fünf Minuten vor Ort und uns schlug bereits eine Welle der Ablehnung und Verachtung entgegen. Kommentare wie:

„Ihr seid hier auf der falschen Seite!“
„Verpisst euch!“
„Die Flagge sollte man anzünden!“
„Israel sind die größten Verbrecher!“
„Wir wollen euch hier nicht!“

Schade PEGIDA, es hätte eine Chance für eine liberale, bürgerliche Bewegung gegeben. Aber dazu gehört ihr wohl nicht.

Lesenswert dazu die taz von 2010.

Es bröselt. Es bröseln Freiheit und Demokratie.

Der Staat muss als Sozialstaat die Existenz seiner Mitglieder wirtschaftlich sichern, er hat die Aufgabe der Daseinsfürsorge (Gesundheitsversorgung, Straßen, Strom, Wasser, Telekommunikation, innere und äußere Sicherheit etc. ).
Der Staat gibt Spielregeln vor die für alle gelten, aber er darf nicht vorschreiben wie der Einzelne sich in diesen Regeln verhält und welche Ziele er verfolgt, solange er sich an die Regeln hält.

Es ist Aufgabe des Staates, dem Bürger sein Recht auf ein eigenständiges aber auch eigenverantwortliches Leben zu garantieren.

Es ist nicht Aufgabe des Staates dem Einzelnen ein glückliches, sorgenfreies Leben zu bereiten.

Es ist auch nicht Aufgabe des Staates dem Bürger die Verantwortung für sein Leben ab zu nehmen, und ihn nach staatlichen Vorgaben glücklich zu machen.

Genau das aber geschieht. Es kommt schleichend, es kommt unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit.
Alles ist für irgendjemanden ungerecht. Als besonders ungerecht empfinden die Welt die Mutlosen, die die keine Verantwortung für sich übernehmen wollen, die keine Initiative ergreifen, die sich nicht engagieren, die sich treiben lassen. Die alle finden die Welt ungerecht.

Aber die Mutlosen produziert sich der Staat selbst, er bevormundet, er erzieht , er gibt moralische Ziele vor, er definiert das Glück des Einzelnen, er regelt sein Verhalten, seine Essgewohnheiten, seinen Konsum.
Der Staat organisiert nicht das Gemeinwesen, er moralisiert das Gemeinwesen, er ermuntert nicht zur Eigenverantwortung, er bekämpft sie.

Dabei setzt er auf die Unterstützung der Wissenschaft
Die Wirklichkeit wird ersetzt durch ein selbst gemachtes Bild von der Realität. Die Werkzeuge sind Statistiken, Differenzierungen, das schlichte Ausblenden von Offensichtlichem.
Gutachten sind das beliebteste Mittel eigenes Denken und Wahrnehmen zu umgehen. Gutachten, besonders aus den Bereichen der nicht empirischen Wissenschaften, wo nicht mit reproduzierbaren Versuchen, nicht durch Versuch und Irrtum geforscht werden kann.
Das sind die Sozial- Finananz- die Klima- und Umweltwissenschaften. Hier lassen sich Gutachten erstellen, die jederzeit eine Sache selbst, wie auch ihr Gegenteil als wissenschaftliche Erkenntnis darstellen.

Politik agiert so in einer selbst inszenierten Realität.

Dies gibt der Politik die Chance Glaubenslehren als Tatsachen zu verkaufen.

Dazu gehört die Unterscheidung von „legal“ und „legal aber unmoralisch“.
Öffentlich verurteil wird auch legales aber moralisch als falsch bewertetes Verhalten. Das mag jeder für sich tun, nur kann Moral nicht ein „Nebenmaßstab“, ein Sonderrecht sein. Werten wir ni ht rechtlich sondern moralisch geben wir den Rechtsstaat zu Gunsten einer Moralinstanz auf, die nicht aufgrund von Recht sondern Moral handelt.

Damit wird der Staat zur Beute der Moralisten und Ideologen, die um der guten Sache Willen die Uneinsichtigen mit moralischem, gestalterischem und finanziellem Druck zum guten, moralisch richtigen Handeln führen.

Alle die angetreten sind, den Menschen eine bessere Welt zu bringen endeten als Diktatoren.

„Unser Ziel eines demokratischen Sozialismus im 21. Jahrhundert ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der alle Menschen menschenwürdig leben können.
Demokratischer Sozialismus orientiert sich an den Werten der Freiheit, Gleichheit, Solidarität, an Frieden und sozial- ökologischer Nachhaltigkeit. Diese bestimmen auch die Mittel auf dem Weg zu einer demokratisch-sozialistischen Gesellschaft.“*

Wer nicht gleich sein will, wer nicht solidarisch ist mit den Zielen wird die Mittel auf dem Weg zum verbindlichen Ziel dann zu spüren bekommen.
Die Demokratie wird wieder einmal da enden, wo das Ziel abgelehnt wird.

Die DDR, der Sozialismus ist nicht an der falschen Idee gescheitert, sondern an der falschen Umsetzung. Das Ziel war richtig, nur Stalin, Honecker und Mielke haben einfach zuviel falsch gemacht. Das wird „Die Linke“ jetzt, nach dem Reset, besser machen.
Denn noch immer gilt:

Das Ziel der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist die Befreiung von jeder Ausbeutung und Unterdrückung, von Wirtschaftskrisen, Armut, Arbeitslosigkeit und imperialistischer Kriegsdrohung. Dieses Ziel, die Lösung der nationalen und sozialen Lebensfragen unseres Volkes, kann nur durch den Sozialismus erreicht werden.**

Wir stellen uns der Diskussion.
Wir haben dafür alle erforderlichen Formen und Foren der sozialistischen Demokratie. Wir rufen auf, sie noch umfassender zu nutzen. Doch wir sagen auch offen, daß wir gegen Vorschläge und Demonstrationen sind, hinter denen die Absicht steckt, Menschen irrezuführen und das verfassungsmäßige Fundament unseres Staates zu verändern. Die Deutsche Demokratische Republik — das sind die Bürgerinnen und Bürger, die im demokratischen Bündnis unter Führung der SED diesen Staat zu ihrem Wohl geschaffen haben. DDR, Sozialismus und Frieden, Demokratie und Freiheit gehören für immer zusammen. Nichts und niemand kann uns davon abbringen. ***

* Das Zitat stammt aus dem Parteiprogramm „Die Linke“, ein insgesamt sehr lesenswertes Dokument.

** Aus „Grundsätze und Ziele der Sozialistischen Einheitspartei (Berlin, 21.und 22.April 1946)“ Quelle

*** Erklärung des Politbüros des Zentalkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Berlin, 8. Oktober 1989) Quelle

Die innerlich Gekündigten der Demokratie

Alle Parteien beglückwünschen sich selbst, dort wo sie noch eine Rolle spielen, zu ihrem Erfolg.

Wenn man sich von der Betrachtung des Stärkeverhältnisses zwischen den Parteien trennt, wenn man guckt wie viele der Menschen sie überhaupt noch als ihre Vertreter ansehen, wenn man dies an der Wahlbeteiligung misst, dann zeigt sich das ganze Desaster.

Wenn man fragt warum die Menschen nicht wählen gehen, dann hört man oft, dass es egal sei wen man wähle, es ändere sich doch nichts, es sei alles dasselbe.

Natürlich wird dann sofort erklärt warum es wichtig sei eine bestimmte Partei zu wählen.

Z. B. die Grünen, um die Welt zu retten, und den Klimawandel zu stoppen, auf den wir seit 15 Jahren ebenso hoffnungsvoll wie vergeblich warten,

Z. B. die SPD, damit Frank Walter Steinmeier zu noch mehr Konferenzen zur Befriedung des Nahen Ostens einladen kann.

Z. B. die Linke, damit sie Gerechtigkeit in die Welt bringt. (Ausgerechnet die?) Vielleicht indem sie sich um Illegale Einwanderer, sorry Flüchtlinge, kümmern kann, die dem Staat eine Unterkunft abpressen in der sie dann einen Wachschutz brauchen, damit sie sich nicht gegenseitig massakrieren.

Z. B. die CDU. Warum eigentlich die CDU? Wegen Angela Merkel. Oder warum auch immer, keine Ahnung.

Z. B. die FDP, damit sie nicht so traurig sind. (Vielleicht der ehrlichste Grund.)

Z. B. die AFD, weil sie die Illusion einer Alternative für die verspricht, die Stammtische noch für eine real existierende politische Kraft halten.

Nein, der Bürger hat eine andere Sicht auf die Dinge des Staates.
Der Bürger erlebt den Staat durch den unverständlichen Ablehnungsbescheid der Krankenkasse, durch die Schikane des Jobcenters, durch die Arroganz der GEZ, sorry des Beitrags“service“, durch die Überheblichkeit der Sozialverwaltung.

Da ist der Bürger der beklaut wird, es aber niemanden interessiert. Die Polizei hat nur noch die Macht der statistischen Erfassung. Die Sorgen des Beklauten interessieren nicht, seine Wut wird ihm zu Vorwurf gemacht.

Der Bürger erlebt den Staat immer mehr als einen seelenlosen, entmenschlichten Verwaltungsapparat, gegen dessen Macht er sich zu Recht hilflos fühlt, der ihn allein lässt.
Der Bürger ist ein lästiges Insekt, das auch noch unnötig Geld kostet, letztlich nur die Verwaltung stört, die sein Leben gestalten will, ohne dass er das will.

… und, aus der Sicht ist es wirklich egal welche Partei man wählt, ob man wählt, es ändert sich nichts.

Gesetze werden mit jeder „Reform“ komplizierter, unverständlicher, verschachtelter. Das schafft keine Gerechtigkeit, das schafft Ohnmacht.

Schlimmer, es schafft Ungleichheit vor dem Gesetz, denn nur der Reiche, der Intelligente, der Gebildete, der Vernetzte, wer genug Zeit, Kraft und Geld hat kann sich wehren. Nicht der Schwache.

Mit der allseits geforderten und nie definierten „sozialen Gerechtigkeit“ hat das alles nichts zu tun. Die ist nichts anderes als eine leere Parole für die, die nichts ändern, es aber wenigstens schönreden wollen.

… und, aus der Sicht ist es wirklich egal welche Partei man wählt, ob man wählt, es ändert sich nichts.

Europa ist gescheitert? Der Euro ist gescheitert? Die Freizügigkeit ist gescheitert?

Eurokrise, Armutszuwanderung zwei Themen die noch immer oder auch immer wieder die Gemüter bewegen.

Die AfD will den Euro abschaffen, Duisburg verzweifelt an der Armutseinwanderung in seine Sozialbehörden.

Beweise für ein gescheitertes Europa?
Nein, ein Beweis für politische Dummheit.

Ich glaube wir übersehen das eigentliche Problem.

Das Problem ist nicht die Freizügigkeit, es ist nicht der Euro, es ist etwas anderes, es ist die Definition des Begriffs „Europa“.

Es sind Länder aufgenommen worden, die zwar geographisch zu Europa zählen, die aber nicht zum gleichen Wirtschafts- und Sozialraum gehören.

Bei der Schaffung Europas würde das Gebot der Gleichheit der Partner deutlich unterbewertet, gleichzeitig wurde die Erfüllung der Beitrittskriterien in den „Problemländern“ solange schöngeredet, bis alles passte, was politisch gewollt war.

Eine übliche Vorgehensweise zur Verdrängung der Realität. Das rächt sich jetzt.

Es ist nicht die „Idee Europa“ die scheitert, sondern eine realitäts- und damit bürgerferne Politik.

Zeitenwende

Es war am 21. Dezember 1991 in Alma-Ata als das Stück Geschichte seinen quasi offiziellen Anfang nahm, das wir heute erleben. Die Auflösung der Sowjet-Union.
Es war das formelle Ende des kalten Krieges, einer der bestimmenden Machtblöcke der Welt hörte auf zu existieren. Ihm folge Russland, aber das ist bis heute nicht annähernd von der Bedeutung der Sowjet-Union.

Bis dahin gab es zwei Weltmächte die sich gegenüber standen, die die Welt in ihre Einflussbereiche aufteilten. Vereinfacht nannte man das den Ost-West-Konflikt. Kleine Länder mussten sich entscheiden, folgen wir Moskau oder folgen wir Washington. Beide Mächte machten all ihren Einfluss geltend, um einzelne Länder in diesem Schema zu halten.

Dies hatte auch zur Folge, dass sich Diktaturen in Staaten an der Macht halten könnten, die letztlich künstliche Gebilde waren, die nichts mit natürlichen Grenzen, nichts mit Volks- oder Kulturzugehörigkeiten zu tun hatten. Viele diese Staaten, besonders im arabischen und afrikanischen Raum, entstammten noch der europäischen Kolonialzeit. Die Staaten selbst und deren Grenzen wurden von den Kolonialmächten geschaffen. Sie entsprachen eher den Kolonialgebieten als den ursprünglichen Volks- oder Kulturzugehörigkeiten. Ihre Regierungsform war eine diktatorische Scheindemokratie.

Dies trifft auf praktisch alle arabischen Staaten zu, ebenso auf die meisten Staaten in Afrika.
Die Diktatoren von Syrien bis Libyen und runter bis Südafrika bezogen ihre Macht wesentlich aus dem gegenüber der Blöcke. Die Diktatoren und ihre Staaten waren Folge des Ost-West-Konflikts, sie konnten sich nur halten, weil sie damit drohen konnten das Lager zu wechseln, die Machtverhältnisse der Blöcke zu verschieben.

Mit dem Wegfall des Ost-West-Konfliktes zerbrachen auch die Machtstrukturen dieser Staaten. Diese Diktatoren wurden nicht mehr gebraucht. Was dem folgte nannte man für kurze Zeit den „arabischen Frühling“, ein Aufblühen von Demokratie und westlichen Werten. Diese westlichen Werte sind aber nicht in der Bevölkerung, nicht in deren Tradition verankert, sondern ebenso aufgesetzt, wie die Grenzen und die Regierungen.

Die notwendige Folge ist der Zerfall aller geordneten staatlichen Strukturen, Chaos und Bürgerkrieg. Was wir heute erleben ist die Neuordnung der Welt ohne eine erzwungene, von aussen vorgegebene Struktur. Es ist nichts anderes als das, was schon immer dort war, nur unterdrückt wurde.

Es ist wohl die größte Revolution der neueren Geschichte, und es wäre vermessen, wenn wir glaubten dort mit unseren Werten etwas erreichen zu können. In all diesen Gebieten gibt es nur eine offensichtliche Gemeinsamkeit, den radikalen Islam mit dem Ziel eines Gottesstaates und der Scharia als Grundlage allen Handelns.

Dazu gehört auch die Feindschaft gegen alles „westliche“, alles das den eigenen Glaubenssätzen nicht entspricht. Dazu gehört es alles zu verteufeln, was aus dem westlichen Reich des Bösen stammt. Besonders alle westlichen Werte. Allen voran Freiheit, Demokratie, „westliche“ Bildung und die Gleichwertigkeit und Gleichheit aller Menschen.

Aber natürlich gibt es da ein paar Ausnahmen, ein paar westliche Dinge, die gern genommen werden: Toyota-Jeeps, Kalaschnikows (ja, auch Russland ist in deren Sinn westlich), andere Waffen- und Fernmeldetechnik.

Wir sollten froh sein, dass diese Staaten oder Banden oder Terrorgruppen oder revolutionären Kämpfer westliche Bildung ablehnen, dass sie ausschließlich den Koran als Bildungsquelle anerkennen, denn dort steht nicht wie man all diese Gerätschaften bedient, baut oder repariert.

Wir stehen vor einer der größten Abfolgen von ethnischen Säuberungen und Mordwellen seit Jahren. Unsere Menschenrechte sind in all diesen Ländern nichts wert, ein Menschenleben ist in all diesen Ländern nichts wert, und es ist eine Illusion, wenn wir glauben etwas daran ändern zu können.

Es sei denn, wir wollten die Menschen dort militärisch zu ihrem von uns gemachten Glück zwingen. Wir sollten schlicht akzeptieren, dass dort unsere Vorstellungen von Gut und Böse nicht gelten, unser technisch-christlich geprägtes Weltbild dort nichts wert ist.

Es wird nicht anders gehen, als dass wir diesen uns so fremden Bestrebungen und Werten an unseren Grenzen Einhalt gebieten, diese Ideologie bei uns nicht zulassen. Mit mangelnder Religionsfreiheit, mit fehlendem Respekt und mangelnder Toleranz hat es wenig zu tun, wenn wir einer kriegerisch religiösen Ideologie die unsere Grundwerte verneint und unsere Lebensgrundlagen zerstören will massiv entgegen treten, nach innen und nach außen.

Europawahl, die Auferstehung der Spießer – Böse Welt bleib draußen.

Nach Großbritannien oder Frankreich mag ich nicht gucken, nicht nach Griechenland, nicht nach Deutschland.

Eines scheinen mir alle Ergebnisse gemein zu haben: Es war eine „früher war alles besser“ Wahl.

In Frankreich und Großbritannien legen die „gegen alles was unsere Ruhe stört“-Parteien deutlich zu. Euro, Ausländer und Schwule verbieten, böse Welt bleib draußen.

In Griechenland sind die Linken der Gewinner mit der „lasst uns so leben wie früher – Geld ist da“ – Reichtum für alle! – Schuldendienst einstellen Forderung. Böse Welt bleib draußen.

In Deutschland scheint die Welt noch einigermaßen in Ordnung.
Außer in Berlin natürlich, da feiert die Provinz fröhliche Urständ. Natürlich müssen Kleingärtner bleiben, egal was es kostet. Natürlich darf auf dem Tempelhofer-Feld nie und nichts verändert werden. Haltet die Idylle fest, lasst alles wie es ist, ändert nichts. Böse Welt bleib draußen.

Wie sang Vicki Leandros schon 1969:

Halt die Welt an,
stopp die Zeiger der Uhren,
die schönen Stunden mit dir,
geh’n sonst viel zu schnell vorbei.

Da entsteht der Wunsch Martin Schulz möge Kommissionspräsident werden. Nicht weil er große, oder wenigstens überhaupt Ideen hätte, einen Traum von Europa, ein Ziel für die Zukunft. Nein er hat Ehrgeiz, er will aus diesem Ehrgeiz heraus etwas bewegen. Er will Zukunft gestalten, nicht die alten Strickjacken und Wollknäule wieder aus den Mottenkisten holen.

Einer der wenigen, die nach vorne blicken – in die einzig richtige Richtung.