Kanzlerduell. Es kam, wie es kommen musste.

Es wurde als großes mediales Ereignis aufgebaut.
Die einen zeigten zur Einstimmung politische Dumpfbacken, weil sie das immer tun, die anderen Gunther Jauch mit seiner Weichspülrethorik, weil sie das auch immer tun, diesmal mit dramatisch inszenierter Stoppuhr im Hintergrund. Ich wollte schon den Sekt holen, damit ich um Mitternacht anstoßen kann.

Dann ging es los. Irgendwie hatte ich jetzt die Eurovisionsfanfare erwartet, wurde aber enttäuscht.
Bei der Enttäuschung, blieb es dann auch.

Nein eigentlich waren nicht die Kandidaten daran schuld. Steinbrück, wie immer rhetorisch gut, witzig, charmant, intelligent, aber letztlich inhaltsarm und floskelreich.
Ja, ich kann mir Steinbrück in der Rolle als Bundeskanzler vorstellen. In der Funktion weniger.
Eher kann ich mir Merkel in der Funktion als Bundeskanzler weiterhin vorstellen. Sie ist der Typ der tapfer entschlossen werkelt aber dabei schwunglos und etwas bieder wirkt. Die Rolle des strahlenden und starken „Hier bin ick, jetzt könnt ihr mir genießen“-Typs, die klaut ihr der Steinbrück.

Das wussten wir vorher, so sind die beiden. Das hätte auch die versammelte Talkshow-Moderatoren- und Nachrichten-Wiedergeber-Elite der angetretenen Qualitätsjournalisten ahnen können. Sie hatten die Chance aus dem herauszukommen, was wir von den Kandidaten schon wussten. Sie hatten die Chance nicht altbekannte Ausschnitte aus dem gefälligem Wahlkampfsprech ab zu rufen, sondern Themen zu setzen. Sie hatten die Chance durch Fragen nach der Substanz des Gesagten in der Überzeugung der Kandidaten zu suchen.

Mich hätte z. B. interessiert, was die immer von allen beschworene „soziale Gerechtigkeit“ eigentlich ist. Ich hätte gerne gewusst, ob die Kandidaten wissen, was in einem Jobcenter wirklich passiert, wie hier durch Seelenlosigkeit und Verwaltungsdenken der Mensch entwürdigt wird.

Nein, das Kanzlerduell war eine verschenkte Chance.
Die Elitejournalisten haben brav die tagesaktuellen, immer gleichen Themen abgefragt und die tagesaktuellen immer gleichen Antworten erhalten. Es wurden keine Themen gesetzt, es wurde nicht der Mensch gezeigt, sondern der Kandidat.
Das war ein Vorteil für Steinbrück, der seine Rolle gut spielt, ein Nachteil für Merkel, die ab und an menschlich wirkte.

Was in Erinnerung bleiben wird ist Merkels Halskette. Die Deutschlandkette ist geboren.
Sagt das nicht schon alles über das Duell?

Grünen-Vorstand verlangt Rücktritt von Cohn-Bendit wegen Pädophilie-Vorwurf

Die grüne Front in der Verharmlosung der pädophilen Einflüsse in der Gründerzeit der Grünen bis Mitte der achtziger Jahre beginnt zu bröckeln.

Mit Jörg Rupp, Mitglied im Parteirat der Grünen (LV Baden-Württemberg) und grüner Bundestagskandidat in Rastatt fordert erstmals ein Mitglied der Grünen-Führungsmannschaft den Rücktritt einer grünen Ikone. Rupp fordert den Rücktritt von Daniel Cohen-Bendit von allen Ämtern und Funktionen wegen der gegen ihn erhobenen Pädophilie-Vorwürfe.

In einer hitzigen Diskussion im Blog von Stefan Niggemeier schreibt Jörg Rupp:

Richtig ist aber, dass Cohn-Bendit eigentlich schon spätestens mit Beginn der Vorwürfe hätte alle Ämter und Funktionen niederlegen müssen. Aber dazu ist er zu egoistisch.

Damit fordert ein prominenter Grüner personelle Konsequenzen aus den Pädophilie-Vorwürfen. Es bleibt die Frage, ob die Aufklärung der Vergangenheit bei den Grünen so schonungslos sein wird, dass weitere Rücktrittsforderungen gestellt werden müssen, oder ob die grüne Gerechtigkeit letztlich nur Selbstgerechtigkeit ist.

Von Moralisten, Weltverbesseren, Gerechten und Kinderfickern.

Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche bei den Grünen.

Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche ist ein Phänomen, das seit Mitte der 1990er Jahre weltweit größere öffentliche Aufmerksamkeit erhält. Die Sensibilisierung für das frühere Tabuthema hat viele Opfer ermutigt, selbst noch 30 oder 40 Jahre nach den Vorfällen ihre traumatischen Erlebnisse öffentlich zu machen.

Die Grünen, und an vorderster Front Frau Roth, stehen natürlich an der Seite der Opfer. Die Grünen geißeln diesen Missbrauch scharf und mit hohem moralischen Anspruch.

In Bischof Mixa hatten die Grünen ein Wunschopfer für ihre Attacken. Das war eine erstklassige Gelegenheit die Moralkeule in das Gesicht einer moralischen Organisation zu schlagen.

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Der sozialistische Gang der Dinge – oder: Die Freiheit führt das Volk

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Wir fordern Freiheit und soziale Gerechtigkeit.
Freiheit von Verantwortung,
Freiheit von Entscheidungen,
Freiheit von eigenen Maßstäben,
Freiheit vom Wissen um Gut und Böse.

Wir wollen alles richtig machen, wir wollen Regeln, die uns Richtig und Falsch vorgeben.
Nur mit solchen Regeln können wir alles richtig machen.
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