Gutes Qualitätsjournalismus – Keine Ahnung, aber eine Bewertung

Es geht um Fracking. Eigentlich etwas, von dem ein politisch interessierter Journalist schon gehört haben sollte. Nun, sie wusste es nicht, aber die Reporterin hat nachgeschlagen was das ist. Das reicht, um es uns zu erklären. Mag sein, solange es darum geht zu erklären worum es in dem Film „Promised Land“ geht.
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Gesellschaftliche Relevanz

Der Spiegel berichtet von Brüderles gewohnter Frühstücksrunde mit Journalisten:

Dann macht er weiter, als sei dies eine ganz normale Frühstücksrunde in einer ganz normalen Sitzungswoche des Bundestags. Er geht die Themen dieses Tages und der kommenden Tage durch: Gedenkstunde für die NS-Opfer im Bundestag, Einsatz in Mali, Zypern-Hilfe, Koalitionsausschuss, EEG-Umlage, Rente. Auch vielen Journalisten ist die Situation unangenehm, in ihren Redaktionen gab es in den vergangenen Tagen kaum ein Thema, das so hitzig debattiert wurde: War es richtig, was der „Stern“ da gemacht hat?

Stimmt, Frau Himmelreich und der Qualitätsjournalismus, was sind dagegen NS-Opfer, Krieg in Mali, Zypern-Hilfe, Koalitionsausschuss, EEG-Umlage oder so ein Quatsch wie die Rente.

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Kein Fangschuss des Waidmanns, aber Großer Sport auf bild.de

Der Waidmann:

Die Hetzjagd ist eine Form der Jagd, bei der das Wild von Hatzhunden auf Sicht verfolgt und gefangen wird. Größeres Wild muss bis zum Eintreffen der Jäger am Boden gehalten werden.

Die Hatz ist heute auf wenige als Schädlinge betrachtete Tiere, z.b. Ratten beschränkt.

Zuerst also die Hatz auf die Beute, Bild jagd waidgerecht. Arbeitet nach den Regeln des Waidmanns, oder den Regeln der Kunst des Qualitätsjournalisten.

Kühl bleiben, den Sieg kalt genießen, ohne die feuchten Lefzen der Jagdhunde. Das macht den Reiz der Hatz.

Aber so richtig klappt es dann doch nicht mit dem kühlen Gemüt. Die Beute liegt am Boden, sie ist öffentlich, persönlich und menschlich vernichtet. Doch jetzt kommt nicht der waidgerechte Fangschuss, sondern der sportliche Teil.

Der Sportsmann:

Nachtreten ist ein Begriff, der ursprünglich aus dem Fußball stammt. Er bezeichnet eine Tätlichkeit gegen einen Spieler, der nicht mehr am aktiven Spielgeschehen teilnehmen kann und z. B. nach einem Foul am Boden liegt, aber dennoch getreten oder weiter verletzt wird.

Natürlich macht das, in Anbetracht der jagdlichen Leistungen und der größe der Beute kein Neujäger oder Frettierer. Das macht der Chef selber, das steht ihm zu.

Jetzt fehlt noch der Tod der Beute, das gäbe gute Gelegenheit die menschliche Seite zu zeigen, das Mitgefühl für das Schicksal eines Gescheiterten.:

Wir waren bei ihm, in guten und in schweren Tagen, im Aufzug rauf und runter, immer an seiner Seite, ein menschlicher Verlust.

Halali und Waidmanns Dank.

Ich will mehr Scholl-Latour und nie wieder Diekmann.

Vielleicht besteht die Krise des gedruckten Journalismus weniger in der Bösartigkeit seiner vermeintlichen Gegner und Ausbeuter, sondern einfach darin, dass es für das Produkt keine Kunden gibt?

Vielleicht ist das Produkt einfach sein Geld nicht wert?
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Vom Verschwinden des Qualitätsjournalismus

Was ist Qualitätsjournalismus, was ist keiner?
Die Frage stellt sich aktuell, weil die Verlage eben dafür, dass sie diesen besonderen Journalismus bieten einen besonderen Schutz verlangen. Es ist also interessant herauszufinden, ob sie liefern, was sie schützen wollen.

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Genial gemacht, oder Herr Diekmann und die Republik am Nasenring.

Es gibt Tage, an denen tun mache Dinge besonders weh.

Da ist er der Chef der auflagenstärksten Zeitung in Deutschland. Es ist wahrscheinlich die am professionellsten gemachte Zeitung. Man kann sie abonnieren, aber eigentlich kauft man sie am Kiosk. Die Kunden sagen am Kiosk die peinlichen Worte „Einmal Bild bitte“.

Aber es gelingt dieses Wunder jeden Tag zu wiederholen.
Jeden Tag über drei Millionen mal.

Das ist toll, das macht Mut, das macht ihm keiner nach.

Trotzdem er ist unzufrieden, er braucht einen echten Sieg über alle die seine Arbeit verhöhnen. Sie sollen lernen welche Macht er hat.
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