Der Dämon der Informationsgesellschaft

Der NSA-Dämon ist die Veranschaulichung der informationstheoretischen Auffassung, nach der es im Sinne der Vorstellung eines geschlossenen Internet basierten Informationssystems möglich ist, unter der Kenntnis sämtlicher Verschlüsselungen und aller Inhalte und Informationsflüsse, aller im Internet vorhandenen Informationen und aller Absender und Empfänger von Information, jede vergangene und jede zukünftige Handlung jedes Individuums zu berechnen und zu determinieren. Mit dieser Aussage wäre es theoretisch möglich, eine Weltformel menschlichen Handels aufzustellen.

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Kanzlerduell. Es kam, wie es kommen musste.

Es wurde als großes mediales Ereignis aufgebaut.
Die einen zeigten zur Einstimmung politische Dumpfbacken, weil sie das immer tun, die anderen Gunther Jauch mit seiner Weichspülrethorik, weil sie das auch immer tun, diesmal mit dramatisch inszenierter Stoppuhr im Hintergrund. Ich wollte schon den Sekt holen, damit ich um Mitternacht anstoßen kann.

Dann ging es los. Irgendwie hatte ich jetzt die Eurovisionsfanfare erwartet, wurde aber enttäuscht.
Bei der Enttäuschung, blieb es dann auch.

Nein eigentlich waren nicht die Kandidaten daran schuld. Steinbrück, wie immer rhetorisch gut, witzig, charmant, intelligent, aber letztlich inhaltsarm und floskelreich.
Ja, ich kann mir Steinbrück in der Rolle als Bundeskanzler vorstellen. In der Funktion weniger.
Eher kann ich mir Merkel in der Funktion als Bundeskanzler weiterhin vorstellen. Sie ist der Typ der tapfer entschlossen werkelt aber dabei schwunglos und etwas bieder wirkt. Die Rolle des strahlenden und starken „Hier bin ick, jetzt könnt ihr mir genießen“-Typs, die klaut ihr der Steinbrück.

Das wussten wir vorher, so sind die beiden. Das hätte auch die versammelte Talkshow-Moderatoren- und Nachrichten-Wiedergeber-Elite der angetretenen Qualitätsjournalisten ahnen können. Sie hatten die Chance aus dem herauszukommen, was wir von den Kandidaten schon wussten. Sie hatten die Chance nicht altbekannte Ausschnitte aus dem gefälligem Wahlkampfsprech ab zu rufen, sondern Themen zu setzen. Sie hatten die Chance durch Fragen nach der Substanz des Gesagten in der Überzeugung der Kandidaten zu suchen.

Mich hätte z. B. interessiert, was die immer von allen beschworene „soziale Gerechtigkeit“ eigentlich ist. Ich hätte gerne gewusst, ob die Kandidaten wissen, was in einem Jobcenter wirklich passiert, wie hier durch Seelenlosigkeit und Verwaltungsdenken der Mensch entwürdigt wird.

Nein, das Kanzlerduell war eine verschenkte Chance.
Die Elitejournalisten haben brav die tagesaktuellen, immer gleichen Themen abgefragt und die tagesaktuellen immer gleichen Antworten erhalten. Es wurden keine Themen gesetzt, es wurde nicht der Mensch gezeigt, sondern der Kandidat.
Das war ein Vorteil für Steinbrück, der seine Rolle gut spielt, ein Nachteil für Merkel, die ab und an menschlich wirkte.

Was in Erinnerung bleiben wird ist Merkels Halskette. Die Deutschlandkette ist geboren.
Sagt das nicht schon alles über das Duell?

Was wollen die Amerikaner in Syrien bewirken? Nichts.

In der Diskussion um die Frage was die Amerikaner zu einem Syrien-Abenteuer treiben könnte wird viel herumspekuliert.

Es fängt mit sinnlosen Fragen an:
Wer sind die Guten? Wer sind die Bösen?
Eine typisch deutsche Fragestellung.

Es geht um die Verteidigung der Menschenrechte? Unsinn.
Eine rote Linie ist überschritten! Unsinn.

Amerikanische Militärs sind weder ideologische Irrationalisten, noch Träumer oder blindwütige Abenteurer. Amerikanische Militärs sind kühle Strategen und Taktiker. Sie denken nicht in moralischen Zielen, sondern in militärischen Aufgaben.

Eigentlich ist das Ziel eines Syrieneinsatzes, gerade in der militärisch sinnlosen, aber provozierenden Form von strafenden Luftangriffen eine sehr intelligente Idee.
Denn:

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Der vertragliche Doktortitel, unvernichtbar

„Zur Vervollkommnung des sozialistischen Rechtes im Rechtsverwirklichungsprozess”.

„Der VIII. Parteitag der SED steckte die Aufgaben für die nähere und weitere Zukunft der sozialistischen Gesellschaft in der DDR ab. In der DDR geht es zur Zeit um die allseitige und umfassende Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft.“

Der “sozialistische Staat schützt und fördert… auf wissenschaftlicher Grundlage vorausschauend die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft“.

Mit diesen und ähnlichen juristischen Abwägungen konnte man eine wissenschaftliche Arbeit erstellen, einen Doktor der Rechte erwerben, oder man konnte ihn auch wie 347 Doktores an der „Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit“ erarbeiten.

Alle diese Doktortitel sind unanfechtbar, denn sie wurden in der „DDR“ erworben. Was auch immer in den Arbeiten steht, auch wenn sie zu 100% aus abgeschriebenen Parteitagsbeschlüssen, oder simplen Plagiaten bestünden, sie sind unanfechtbar.

Einigungsvertrag, Artikel 37, Bildung

Das Recht auf Führung erworbener, staatlich anerkannter oder verliehener akademischer Berufsbezeichnungen, Grade und Titel bleibt in jedem Fall unberührt.

Das ist Gleichheit vor dem Gesetz, nur gibt es eben Gesetze, die nicht für alle gelten, sondern bevorzugt für Menschen mit einer entwickelten sozialistischen Persönlichkeit.

Quelle1 = Quelle 2

Festplatten gelöscht! Auch die Negative? Wirklich die Originale?

Manchmal glaube ich, dass etwas mit mir nicht stimmt, weil mir Dinge völlig absurd vorkommen, die andere sehr ernst nehmen, über die es eine große öffentliche Erregung gibt.

Heute gibt es wieder so einen Fall. Die „Zeit“, eigentlich doch ein kluges Blatt, berichtet über eine seltsame Aktion beim britischen Guardian:

Der Chefredakteur des Blattes ( Guardian), Alan Rusbridger, schreibt, sie seien zur Zerstörung oder Herausgabe des Snowden-Materials aufgefordert worden.

… zwei Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes GCHQ hätten im Keller der Zeitung die Zerstörung von Festplatten überwacht.

Dies sei einer der „bizarrsten Augenblicke“ in der langen Geschichte des Guardian gewesen.

Bizarr trifft es wirklich. Allerdings nicht nur die Forderung der Beamten im Auftrag Ihrer Majestät.

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Grünen-Vorstand verlangt Rücktritt von Cohn-Bendit wegen Pädophilie-Vorwurf

Die grüne Front in der Verharmlosung der pädophilen Einflüsse in der Gründerzeit der Grünen bis Mitte der achtziger Jahre beginnt zu bröckeln.

Mit Jörg Rupp, Mitglied im Parteirat der Grünen (LV Baden-Württemberg) und grüner Bundestagskandidat in Rastatt fordert erstmals ein Mitglied der Grünen-Führungsmannschaft den Rücktritt einer grünen Ikone. Rupp fordert den Rücktritt von Daniel Cohen-Bendit von allen Ämtern und Funktionen wegen der gegen ihn erhobenen Pädophilie-Vorwürfe.

In einer hitzigen Diskussion im Blog von Stefan Niggemeier schreibt Jörg Rupp:

Richtig ist aber, dass Cohn-Bendit eigentlich schon spätestens mit Beginn der Vorwürfe hätte alle Ämter und Funktionen niederlegen müssen. Aber dazu ist er zu egoistisch.

Damit fordert ein prominenter Grüner personelle Konsequenzen aus den Pädophilie-Vorwürfen. Es bleibt die Frage, ob die Aufklärung der Vergangenheit bei den Grünen so schonungslos sein wird, dass weitere Rücktrittsforderungen gestellt werden müssen, oder ob die grüne Gerechtigkeit letztlich nur Selbstgerechtigkeit ist.

Afghanistan, Ägypten, Iran, Palestina, Israel, Muslime

Die Enttäuschung ist groß, der „arabische Frühling“ funktioniert nicht. Es will nichts blühen.
Natürlich haben wir schon Verantwortliche: Den US Präsidenten, die Laschheit der EU. Alle möglichen Schuldigen sind schnell dort gefunden, wo nach unseren Regeln gespielt wird.

Vielleicht sollten wir aber auch erkennen, dass es eine Gemeinsamkeit bei den Problemen, dem Terror und dem Morden und Bürgerkriegen gibt. Es geht immer um Religion, um den Islam. Der Islam und westliche Werte sind unvereinbar.

Der Konflikt ist nicht lösbar, nicht durch uns, nicht mit unseren Werten.